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Mars-Landung macht «Mohawk Guy» zum Star

Mars-Landung macht «Mohawk Guy» zum Star

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Während ein Rover auf dem Mars landet, wird ein Nasa-Forscher zum Internet-Star. Der "Mohawk Guy" bekommt massenhaft Fanpost und sogar Heiratsanträge. Der "sexiest nerd at Nasa" verjüngt das angestaubte Image der Behörde - und denkt schon über die nächste Frisur nach.

Die «Curiosity»-Mission der Nasa brachte nicht nur einen Rover zum Mars – sie machte auch einen Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde zum Internet-Star: Mit seinem Irokesen-Haarschnitt fiel Bobak Ferdowsi, zuständig für den Flug des Forschungsroboters durch das Weltall, vielen bei der Landung im Kontrollzentrum auf. Schon während der Live-Übertragung traf die erste Fanpost via Twitter ein, es folgten Heiratsanträge und die inoffizielle Internet-Kür des «Mohawk Guy» (Mann mit dem Iro) zum «sexiest nerd at Nasa» (attraktivsten Streber bei der Nasa).

«Der ‹Mohawk Guy› der Nasa hat mein Herz gewonnen», twitterte ein Fan. «Du solltest T-Shirts verkaufen, um Geld für etwas zu sammeln, das dir wichtig ist», schrieb ein anderer. «Wer würde denn kein T-Shirt vom ‹Mohawk Guy› wollen?» Manche wurden auch direkter: «‹Willst du mich heiraten? Wenn ja, lande einen Rover auf dem Mars›.» Wieder andere bastelten sein Foto in Filmplakate – «Brokeback Mountain» wurde so beispielsweise zu «Bobak Mountain» – oder betitelten es mit Überschriften: «Er ist zur Internet-Sensation geworden – aber zu beschäftigt damit, einen Rover auf dem Mars zu landen, um es zu bemerken.»

Live im Internet

Ferdowsi bekam von alldem zunächst wirklich nichts mit. Konzentriert und angespannt starrte er stundenlang auf seinen Bildschirm, während sich der Rover dem Mars näherte. Nach der erfolgreichen Landung brachen er und seine Kollegen in Jubel aus und lagen sich in den Armen. Zehntausende Menschen verfolgten das Ereignis live im Internet. Auch andere Nasa-Wissenschaftler bekamen danach Fanpost, aber nichts davon kam auch nur annähernd an den Wirbel um den «Mohawk Guy» heran.

Ferdowsi hatte schon häufiger zu wichtigen Anlässen ausgefallene Haarschnitte getragen, wie er später in einem Interview sagte. Zum Start von «Curiosity» waren seine Haare rot, gold und orange gefärbt. Über die Landungs-Frisur hatten seine Kollegen abgestimmt. Das Ergebnis: Ein Irokesen-Schnitt mit blauen und roten Strähnen und einrasierten Sternen an den Seiten – eine Hommage an die US-Fahne.

«Einfach ganz lustig»

Aber dass dieser Haarschnitt ihm so viel Aufmerksamkeit bringen würde, hatte der «Mohawk Guy» nicht erwartet. «Ich dachte, es würde vielleicht ein oder zwei lustige Kommentare geben, oder einen Freund, der mir sagt, er hätte mich im Fernsehen gesehen», sagte Ferdowsi der «Los Angeles Times». «Ich dachte, die Frisur wäre einfach ganz lustig – aber die Welt fand sie anscheinend sehr verrückt.»

Er sei «nicht bereit für all die Aufmerksamkeit», twitterte er später. Aber die Menschen hätten wohl einfach nicht gedacht, dass auch Typen wie er bei der Nasa arbeiten könnten. «Sie denken wahrscheinlich, dass hier alle wie im Film mit weißen Hemden, schwarzen Krawatten und Hornbrillen rumlaufen.» Ganz nebenbei hat der Ferdowsi so das angestaubte Image der Raumfahrtbehörde aufpoliert. «Ich will gerne zeigen, dass jeder Typ einen Marsrover entwickeln kann», sagte Ferdowsi. Der Rummel um ihn bringe allerdings auch Probleme. «Meine Kollegen machen sich ganz schön lustig über mich.»

«Mohawk Guy» hat eine Freundin

Trotz all der Aufmerksamkeit – viel bekannt ist nicht über den neuen Internet-Star: US-Medien zufolge ist er 32 Jahre alt, im kalifornischen Oakland geboren und hat in Washington und am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) studiert. Und, ja, den Medienberichten zufolge hat der «Mohawk Guy» eine Freundin. Sie arbeite auch bei der Nasa. Seit einigen Jahren lebten die beiden gemeinsam in der Nähe des Nasa-Kontrollzentrums im kalifornischen Pasadena. Dem Internet-Hype wird das wohl keinen Abbruch tun.

Ferdowsi denkt unterdessen schon längst wieder über eine neue Frisur nach. «Wenn wir eine großartige Entdeckung in den nächsten Wochen auf dem Mars machen, dann nehme ich das vielleicht wieder zum Anlass für einen neuen Haarschnitt. Wenn nicht, wird es wohl einfach herauswachsen und ich mache vielleicht wieder einen normalen Mohawk, nicht ganz so auffällig.»