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Korruption und schwaches Wachstum

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Das Wachstum beim weltgrößten Einzelhandelskonzern Wal-Mart flacht ab. Zudem scheint sich der Korruptionsskandal in Mexiko auf andere Länder auszuweiten.

Der weltgrößte Einzelhandelskonzern Wal-Mart steht Problemen gegenüber: Zum einen haben weniger neue Kunden die Läden betreten. Zum anderen spitzt sich der Korruptionsskandal zu, der in Mexiko seinen Ausgang genommen hat. Die ungesunde Mischung ließ die Aktie am Donnerstag um mehr als 3 Prozent absacken.

Nach Angaben von Kongressabgeordneten werden neben Mexiko nun auch die Geschäfte in fünf weiteren Ländern untersucht. Es gebe den Verdacht auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche, heißt es in einem Brief der demokratischen Abgeordneten Elijah Cummings und Henry Waxman. Sie forderten den Konzern auf, sich zu den Fällen zu äußern und Informationen herauszugeben.

Korruptionsskandal in Mexiko

Die Chefs der mexikanischen Tochter stehen seit längerem unter dem Verdacht, Beamte und Lokalpolitiker bestochen zu haben, um schneller an Baugenehmigungen für neue Läden zu kommen. Mexiko ist einer der wichtigsten Märkte für Wal-Mart. Richtig gefährlich wird der Skandal aber dadurch, dass die Führungskräfte in der US-Zentrale von dem Treiben gewusst haben sollen – und schwiegen.

In den USA drohen für Korruption milliardenschwere Strafen, das gilt auch für Taten im Ausland. Hinzu kommt der Imageschaden. Ohnehin strömen weniger neue Kunden in die Läden als noch zu Jahresbeginn. Im zweiten Quartal stiegen die Umsätze der US-Läden von Wal-Mart auf vergleichbarer Fläche um 2,2 Prozent. Im ersten Quartal hatte das Wachstum noch bei 2,6 Prozent gelegen. Eingerechnet werden dabei Filialen, die es bereits seit mehr als einem Jahr gibt.

Konzernweit wuchs Wal-Mart zuletzt vor allem im Ausland. Insgesamt stieg der Umsatz zwischen Mai und Ende Juli um 4,5 Prozent auf 114,3 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas mitteilte. Analysten hatten mit mehr gerechnet. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro). Vorstandschef Mike Duke versuchte zuletzt, angesichts der nach wie vor schwächelnden US-Wirtschaft, Kunden mit Sonderangeboten zu locken. Die Zahlen zeigen, dass sich der Erfolg in Grenzen hält. Dennoch traut sich der Wal-Mart zu, im Gesamtjahr etwas mehr Gewinn als bislang prognostiziert zu machen.