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Noch keine Panik in Niederkorn

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Eigentlich wollten die Niederkorner in dieser Saison den nächsten Schritt vollziehen. Nach fünf Spieltagen ohne Punkte sind jedoch bereits alle Hoffnungen dahin und Trainer Henri Bossi spricht nur noch vom Klassenerhalt.

Der Coach genießt jedoch auch nach der fünften Niederlage in Folge das Vertrauen des Vorstands.

„Nein, ich wurde noch nicht entlassen“, mit diesen Worten meldet sich Henri Bossi zu Beginn des Gesprächs mit dem Tageblatt und fährt mit Nachdruck fort: „Mich entlässt keiner mehr. Wenn ich aufhöre, dann nur mit dem Einverständnis meines Vorstands. Dann werde ich halt wieder Jugendtrainer. Ich mache weiter, solange ich noch Lust habe und die Spieler erreiche.“

Katastrophenstart

Die Zeit der Schnellschüsse scheint in Niederkorn definitiv vorbei zu sein. Es ist noch nicht so lange her, da wechselte man in Niederkorn die Trainer wie die Unterhosen. Fakt ist aber, dass die Niederkorner einen Katastrophenstart hingelegt haben. Letzter Akt: die 2:3-Niederlage am Sonntag gegen Wiltz, bei der die Gelben innerhalb von fünf Minuten drei Gegentore kassierten.

Dabei hatte Trainer Bossi die Länderspielpause herbeigesehnt, um seine Mannschaft auf den „Neustart“ vorzubereiten. „Zurzeit haben wir einfach unglaubliches Pech. Gegen Wiltz hätten wir zur Pause bereits mit 3:0 führen müssen, stattdessen kassieren wir kurz nach dem Dreh drei Gegentreffer in drei Versuchen“, beklagt sich Bossi.

Top-Offensivleute

Dabei bahnte sich vor der Saison ein erfolgreiches Jahr an. Mit Sébastien Thill (Petingen), Hakim Menaï und Thomas Gruszczynski (beide Amnéville/F) wurden drei Top-Offensivleute verpflichtet, die bisher aus unterschiedlichen Ursachen noch nicht einschlugen. Thill läuft seiner Form hinterher, Gruszczynski ist angeschlagen und Menaï hat erst gegen Wiltz sein erstes Spiel bestritten. Zudem fehlen die beiden Innenverteidiger Da Costa und Plein sowie Torwart Bandel verletzungsbedingt. „Bandel ist ein enormer Verlust. Ich mache seinem Ersatzmann (Fabiano Castellani, d. Red.) keine Vorwürfe, aber er hält eben keine Unhaltbaren. Lange Zeit hatten wir überhaupt keinen Sturm. Hinter Menaï und Gruszczynski kommt nichts. Kabran hat nicht das Niveau für diese Position und Paul Bossi ist eher ein Flügelspieler.“

Dieses Problem ist jedoch ein hausgemachtes, denn der Progrès verlängerte in der letzten Saison die Verträge der Angreifer Benkajjane, Di Bernardo und Garcia nicht. Aber auch die anderen Neuzugänge Molinero und Rougeaux sind weit davon entfernt, Verstärkungen zu sein.

„Moral nicht am Boden“

Immerhin scheint die Moral der Gruppe noch intakt, wenn man den Worten von Henri Bossi Glauben schenken darf: „Das Team ist nicht zerstritten, der Vorstand ist ruhig und ich auch. Die Situation ist also nicht dramatisch, weil die Art und Weise trotz der Niederlagen stimmt. Das wissen die Spieler auch und deshalb ist die Moral nicht am Boden.“

Trotzdem schwirrt die Abstiegsangst bereits jetzt in Niederkorn herum. „Unser Saisonziel ist jetzt ganz klar der Klassenerhalt. Und auch wenn wir absteigen, bricht der Verein nicht zusammen. Denn kein Spieler kann den Verein einfach so verlassen, da alle Verträge noch mindestens zwei bis drei Jahre Gültigkeit haben“.

„Punkte sammeln“

Bis zur Winterpause will Bossi in den verbleibenden acht Spielen „13 bis 17 Punkte sammeln“ und schätzt diese Vorgabe als realistisch ein.

Ungelegen kommt in dieser Krise der nächste Gegner. Kein Geringerer als Meister F91, der nach dem Unentschieden gegen RM Hamm Benfica am vergangenen Spieltag auf Wiedergutmachung aus ist, trifft auf die Niederkorner.

„Wenn wir verlieren, ist dies das Normalste der Welt. Wichtig ist, dass wir am Wochenende danach gegen den RFCUL Punkte sammeln.“