Die EU Kommission hat bei der Überprüfung europäischer Atomkraftanlagen schwere Sicherheitsmängel und einen Nachrüstungsbedarf bis zu 25 Milliarden Euro festgestellt, berichtet die Tageszeitung unter Berufung auf den Bericht. Praktisch alle Anlagen benötigten verbesserte Sicherheitsmaßnahmen. Die EU-Mängelliste lässt vor allem französische Anlagen schlecht aussehen, heißt es. Es seien Hunderte von Verbesserungsmaßnahmen festgestellt worden.
Die Europäische Union zählt 68 Nuklearparks mit 134 Reaktoren in 14 Ländern. Die Untersuchung der Europäischen Union war auf starke Widerstände vor allem in Frankreich und in Großbritannien gestoßen. EU Kommissar Oettinger hatte in der Anfangsphase der Untersuchungen kritisiert, dass die Untersuchungen nur schleppend durchgeführt würden. Ausländische Experten waren nur selten zugelassen worden. In Frankreich und in Deutschland waren nur vereinzelt Reaktoren zur Prüfung zugelassen worden, schreibt „Die Welt“. Insgesamt haben die 14 Atom-Länder in Europa die Prüfung von nur 24 Atomanlagen zugelassen.
AKW Cattenom
Zu einem beinahe diplomatischen Zwischenfall war es im vergangenen Jahr gekommen, als ein deutscher Experte nach der Besichtigung der Anlage von Cattenom heftige Kritik an der Sicherheit geübt hatte. Für Cattenom sind Verbesserungen in der Sicherheit vorgesehen, die allerdings erst 2016 in Angriff genommen werden sollen.
EU-Energiekommissar Günther Oettinger will den Bericht am Mittwoch vorstellen.
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