Wegen der anhaltenden Absatzflaute will der Autobauer Opel voraussichtlich von Anfang 2013 an im Werk Eisenach die Nachtschicht streichen. «Ziel ist, ab 1. Januar in Eisenach in den zweischichtigen Betrieb zu wechseln», sagte der Betriebsratschef der Opel Eisenach GmbH, Harald Lieske, der Nachrichtenagentur dpa. Die Verhandlungen über den Wegfall der Nachtschicht liefen noch, es seien noch eine Reihe von Details zu klären. Einen Personalabbau wird es laut Lieske in der Thüringer Autofabrik aber nicht geben. «Es bleibt bei den 1600 Mitarbeitern.»
Opel hatte bereits Änderungen im Schichtbetrieb angekündigt, bisher aber offen gelassen, wann die Nachtschicht gestrichen wird. Mit dem Serienstart des neuen Stadtautos Adam Anfang 2013 werde eine gute Auslastung von zwei Schichten erreicht, sagte Lieske. «Die Kurzarbeit wird Ende des Jahres definitiv zu Ende sein.»
Adam bringt Perspektive
Mit der Produktion des neuen Kleinwagens Adam hat das Werk nach Einschätzung von Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) auch wieder eine langfristige Perspektive. Bisher wird dort nur der dreitürige Corsa gebaut. In die Produktionsanlagen für den Adam wurden nach Unternehmensangaben 190 Millionen Euro investiert.
Mit einem Tag der offenen Tür wurden am Wochenende das 20-jährige Bestehen des Thüringer Werkes und 150 Jahre Opel gefeiert. Der Rüsselsheimer Autobauer war einer der ersten Konzerne, die nach dem Fall der Mauer in Ostdeutschland in eine neue Fabrik investierten.
GM bekennt sich zu Opel
Erst am Freitag hatte sich GM klar zu seiner kriselnden Europa-Tochter bekannt. Das US-Unternehmen reagierte mit einem Dementi auf neuerliche Verkaufsspekulationen. «Opel steht nicht zum Verkauf», hatte der GM-Manager und Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky betont. GM stehe voll hinter Opel. Das Unternehmen sei entscheidend für den künftigen GM-Erfolg in Europa.
Opel steckt wie auch andere Hersteller, die besonders abhängig von der Entwicklung in Europa sind, in einer tiefen Krise und hatte die Produktion an mehreren Standorten gedrosselt. Der Automarkt vor allem in Südeuropa ist angesichts der Schuldenkrise auf Talfahrt.
In Zukunft solle das Export-Geschäft ausgebaut werden, sagte Opel-Vertriebsvorstand Alfred E. Rieck dem Online-Magazin «Autogazette.de». Als wichtigen Wachstumsmarkt nannte er Russland. Auf den chinesischen Markt will Opel anders als andere Autokonzerne aber nicht in großem Stil setzen. «Für uns hat China derzeit für das Wachstum unserer Marke nicht die oberste Priorität», sagte Rieck.
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