Ein israelisches Kampfflugzeug hat nach offiziellen Angaben eine Drohne unbekannter Herkunft über der Negev-Wüste abgeschossen. Das unbemannte Fluggerät sei von Westen in den israelischen Luftraum eingedrungen und habe das Land dann Richtung Osten überflogen, teilten die Streitkräfte am Samstag mit. Dabei zog der Apparat auch an der Atomanlage Dimona im nördlichen Teil der Negev-Wüste vorbei.
Das Militär vermute die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon hinter der Aktion, berichtete die Zeitung «Times of Israel» am Sonntag. Zuletzt waren 2006 zwei Drohnen aus dem Libanon im Norden Israels abgeschossen worden. Dass die Hisbollah inzwischen jedoch die Fähigkeit erworben haben sollte, eine Drohne über eine wesentlich größere Distanz fernzusteuern, habe Experten überrascht, berichtete die Zeitung «Jediot Achronot».
Schallmauer durchbrochen
Berichte, israelische Jets hätten als Antwort auf die Drohne den Libanon überflogen und dabei mit lautem Donner die Schallmauer durchbrochen, wollte das israelische Militär auf Anfrage nicht kommentieren. Auch zu möglichen Erkenntnissen über die Herkunft der Drohne wollte sich eine Sprecherin nicht äußern.
Die israelische Luftraumüberwachung habe die Drohne bereits erfasst, als sie sich noch über dem Mittelmeer befand und dann über den palästinensischen Gazastreifen hinwegflog, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung des Militärs. Mit dem Abschuss sei gewartet worden, bis sie sich über weitgehend unbewohntem Gebiet befunden habe. Das Flugobjekt sei nach ersten Erkenntnissen nicht bewaffnet gewesen.
Hohe Reichweite
Der Iran hatte Ende vergangenen Monats angekündigt, er verfüge nun über eine im eigenen Land gebaute Drohne. Die «Schahed 129» könne sowohl Waffen wie auch Aufklärungsgerät tragen und habe eine Reichweite von 2000 Kilometern.
Israel und der Iran stehen sich im Atomstreit feindlich gegenüber. Das Atomzentrum Dimona dient ausländischen Vermutungen zufolge seit Jahrzehnten der Produktion von Atombomben. Israel hat den Besitz solcher Waffen weder zugegeben noch dementiert.
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