Sollte Anklage erhoben werden, wollen die Schwaben demnach mit den anderen Teams und den Sponsoren über Ecclestone diskutieren und einen Abgang des 81 Jahre alten Briten forcieren. Das berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (Samstag). «Wir wollen, dass die Formel 1 ein sauberer Laden ist», wurden Daimler-Konzernkreise zitiert.
Ecclestone hatte dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs der Bank-Anteile an der Formel 1 bezahlt. Das Geld hatte Gribkowsky zudem nicht versteuert. Der Ex-Banker war deshalb vor drei Monaten zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Mit seinen Aussagen bei der Münchner Staatsanwaltschaft hatte Gribkowsky Ecclestone zuletzt schwer belastet, so dass eine Anklage gegen den Briten geprüft wird.
Warten auf ein Urteil
Demnach soll Ecclestone gewusst haben, dass Gribkowsky Amtsträger war und damit kein Geld annehmen durfte. Zudem könnte der Preis für den Aktien-Deal zu niedrig gewesen sein. Ecclestones Anwälte wollen eine Anklage verhindern. Der Brite beteuerte stets, er habe sich von Gribkowsky erpresst gefühlt.
Spätestens bei einer Verurteilung könnte Mercedes Ecclestones Ablösung verlangen. Sollte der Brite an der Macht bleiben, hätten die Großkonzerne die Möglichkeit, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen. Dies soll Bestandteil des neuen Grundlagenvertrags der Rennställe mit dem Automobilweltverband FIA und dem Vermarkter FOM sein, der am 23. Oktober präsentiert werden soll.
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