Sein von der Pole Position gestarteter Teamkollege Mark Webber wurde Zweiter, der bisherige WM-Spitzenreiter Fernando Alonso kam als Dritter ins Ziel. Vier Rennen vor Saisonende hat Vettel nun sechs Punkte Vorsprung auf Alonso. «Wooohooo, yes», brüllte der 25-Jährige nach der Zieldurchfahrt in den Boxenfunk.
Formel 1 in Zahlen
Grand Prix von Südkorea, in Yeongam (55 Runden à 5,615 km/308,630 km):
1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:36:28,651 Std. (Schnitt: 191,938 km/h); 2. Mark Webber (Australien) Red Bull + 8,231 Sek.; 3. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 13,944; 4. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 20,168; 5. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus + 36,739; 6. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India + 45,301; 7. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 54,812; 8. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso + 69,589; 9. Daniel Ricciardo (Australien) Toro Rosso + 71,787; 10. Lewis Hamilton (England) McLaren Mercedes + 79,692; 11. Sergio Perez (Mexiko) Sauber + 80,062; 12. Paul di Resta (Schottland) Force India + 84,448; 13. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes + 89,241; 14. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams + 94,924; 15. Bruno Senna (Brasilien) Williams + 96,902; 16. Witali Petrow (Russland) Caterham + 1 Runde; 17. Heikki Kovalainen (Finnland) Caterham + 1 Runde; 18. Timo Glock (Wersau) Marussia + 1 Runde; 19. Charles Pic (Frankreich) Marussia + 2 Runden; 20. Narain Karthikeyan (Indien) HRT + 2 Runden.Ausfälle:
Jenson Button (England) McLaren Mercedes (1. Runde/Kollision); Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes (2. Runde/Kollision); Pedro de la Rosa (Spanien) HRT (17. Runde/Defekt); Kamui Kobayashi (Japan) Sauber (17. Runde/Defekt).Schnellste Rennrunde:
Mark Webber (Red Bull) 1:42,037 Min. Pole Position: Mark Webber (Red Bull) 1:37,242 Min.Fahrer-Wertung nach 16 von 20 Rennen:
1. Sebastian Vettel 215 2. Fernando Alonso 209 3. Kimi Räikkönen 167 4. Lewis Hamilton 153 5. Mark Webber 152 6. Jenson Button 131 7. Nico Rosberg 93 8. Romain Grosjean 88 9. Felipe Massa 81 10. Sergio Perez 66 11. Kamui Kobayashi 50 12. Nico Hülkenberg 45 13. Paul di Resta 44 14. Michael Schumacher 43 15. Pastor Maldonado 33 16. Bruno Senna 25 17. Jean-Eric Vergne 12 18. Daniel Ricciardo 9.Team-Wertung nach 16 von 20 Rennen:
1. Red Bull 367 2. Ferrari 290 3. McLaren Mercedes 284 4. Lotus 255 5. Mercedes 136 6. Sauber 116 7. Force India 89 8. Williams 58 9. Toro Rosso 21Nächstes Rennen:
GP Indien am 28. Oktober in Neu Delhi
Zuletzt hatte der Hesse die WM nach dem Grand Prix in Spanien angeführt, danach war Alonso davongezogen. Doch dank einer Technikoffensive startete Vettel eine furiose Aufholjagd, die er nun mit der blitzsauberen Siegesserie im Herbst und der Maximalausbeute von 75 Punkten in drei Rennen krönte. Nur ganz zum Ende des 16. WM-Laufs musste der Deutsche noch einmal zittern, als seine Reifen plötzlich stark abbauten. Doch er rettete den Sieg und erhielt ein dickes Lob von Teamchef Christian Horner: «Brillant, Seb. Fantastische Fahrt.»
Ohne Zähler
Zweitbester Deutscher bei einem weitgehend ereignislosen Rennen in der südkoreanischen Einöde war Nico Hülkenberg. Der Force-India-Pilot aus Emmerich sicherte sich mit einer beherzten Fahrt den sechsten Platz. Dagegen blieb Mercedes wie schon eine Woche zuvor in Japan ohne Zähler. Rekordchampion Michael Schumacher kam nicht über Rang 13 hinaus. Für Nico Rosberg war das Rennen im zweiten Silberpfeil schon nach wenigen Kilometern beendet, nachdem er unverschuldet mit dem Sauber von Kamui Kobayashi kollidiert war. Timo Glock kam im Marussia als 18. ins Ziel.
Die Enttäuschung über die hauchdünn verpasste Pole Position wich bei Vettel schon nach wenigen Metern. Bereits in der ersten Kurve zog er an seinem Teamgefährten Webber vorbei, der fair Platz ließ. Der als Vierter ins Rennen gegangene Alonso schnappte sich Lewis Hamilton und setzte sich hinter das Red-Bull-Duo.
Aufregung
Dahinter sorgte Sauber-Pilot Kamui Kobayashi für Aufregung. Zunächst berührte er mit seinem Auto den Mercedes von Nico Rosberg, dann krachte er in den McLaren von Jenson Button. «Ich war auf der letzten Rille. Dass mich da noch einer von hinten trifft, hat mich schon überrascht», sagte Rosberg. Der Wiesbadener musste seinen beschädigten Silberpfeil kurz darauf abstellen. Auch für Button war das Rennen mit einer gebrochenen Rad-Aufhängung vorbei. Der Japaner Kobayashi musste mit einer Durchfahrtstrafe büßen.
An der Spitze setzte sich Vettel mit einer Serie schneller Runden ab. Spannend waren vor allem die Positionskämpfe im Mittelfeld. Dann begann die erste Phase der Boxenstopps, die aber ohne große Auswirkungen blieb.
Zur Rennmitte klagte Hamilton zunehmend über technische Probleme mit seinem McLaren. Der Brite musste zunächst Platz vier an Ferrari-Fahrer Felipe Massa abgeben, dann lieferte er sich ein packendes Rad-an-Rad-Duell mit Lotus-Pilot Kimi Räikkönen. In Runde 27 musste Hamilton schon zum zweiten Mal neue Reifen aufziehen lassen, später folgte noch ein dritter Stopp. Die ohnehin geringen WM-Chancen des Gesamtvierten schrumpften mit Platz zehn damit noch weiter.
Ergebnissicherung
Vettel hingegen kontrollierte vorn das Geschehen mit mehr als acht Sekunden Vorsprung auf Verfolger Webber. Der Australier behauptete seinen zweiten Platz auch nach dem letzten Boxenstopp. Das beste Manöver des Rennens lieferte indes Hülkenberg, als er in Runde 40 an Hamilton und Lotus-Pilot Romain Grosjean vorbeizog.
Die Spitze hatte sich da schon auf Ergebnissicherung verlegt. Von der Red-Bull-Box bekam Vettel die klare Ansage, nicht schon wieder zu viel für die schnellste Rennrunde zu riskieren. «Achte auf deine Reifen, sei vorsichtig», funkte der Kommandostand immer wieder. In den Schlussrunden wurden die Mienen der Chefs immer banger, doch es reichte.
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