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Der bittere Nachgeschmack

Der bittere Nachgeschmack

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Getrübte Mienen konnte man am Sonntag auf Findel bei der Ankunft der luxemburgischen Nationalmannschaft antreffen. War es die Müdigkeit oder die Erkenntnis, dass alle die Erwartungen meilenweit verfehlt haben?

Doch bereits vor dem Beginn der 0:6-Klatsche gegen Israel hatte sich angedeutet, dass etwas nicht „koscher“ war.

WM-Qualifikationsspiel

Gruppe F

Dienstag (16.10.12):

18.00 Uhr: Israel – Luxemburg

Es lief einfach zu gut innerhalb der Mannschaft. Gegen den belgischen Erstligisten La Gantoise spielten sich die Luxemburger nach vorne fast in einen Rausch. Dabei wurde aber beinahe vergessen, dass die FLF-Auswahl auch zwei Gegentore kassierte, die durch individuelle Fehler oder Konzentrationsmängel herbeigeführt wurden. Dieser Trend setzte sich gegen Israel fort, nur dass die „Roten Löwen“ diesmal kollektiv bockten. Logischerweise nahm Nationaltrainer Luc Holtz seine Aussage vom Donnerstag zurück oder besser gesagt passte sie der Situation an: „Letzte Woche habe ich gedacht, dass wir mental drei Schritte nach vorne gemacht haben, heute denke ich, dass wir wieder zwei Schritte zurück gemacht haben.“ Hatte sich also zu viel Selbstvertrauen eingeschlichen? „Vielleicht und teilweise auch Naivität und Nonchalance. Es wurde einfach nicht das Nötige getan.“

Jetzt lautet das Stichwort links wie rechts: Basis. Die Defensive soll wieder in den Vordergrund rücken. Wäre Luc Holtz also nicht besser beraten, den Block ein gutes Stück tiefer anzusiedeln und seinen Spielern vor allem Defensivaufgaben zu verordnen? Wahrscheinlich. Denn die Geschichte lässt keine Zweifel zu. Das Team aus dem Nahen Osten ist die „bête noire“ der FLF-Mannschaft. 32 Gegentore in acht Partien sagen genug über die Luxemburger Hilflosigkeit gegen Israel aus. „Jedes Spiel ist anders, aber wir müssen die Sache vorsichtig angehen.“ Will wohl heißen: tiefer stehen und abwartender agieren. Reaktion statt Aktion. Vielleicht die beste Methode, um wieder an die gute Form der letzten Wochen anzuknüpfen.

Die zweitägige Vorbereitung in Tel Aviv soll vor allem regenerativ sein. Nach dem Spiel am Freitag und den hohen Temperaturen in Israel (30 Grad) bleibt der Mannschaft auch nicht mehr viel anderes übrig.

Die Elfmeterfrage

Nicht so amused zeigte sich der Nationaltrainer über Elfmeterschütze Dan da Mota. Der F91-Stürmer ist eigentlich erst als dritter Schütze vorgesehen. Die Nummer eins ist Gilles Bettmer, der zum Zeitpunkt des Elfmeterpfiffes gegen Israel auf dem Platz stand, dann kommt Aurélien Joachim, der zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt worden war, und danach erst da Mota.

„Es gibt Regeln“

„Warum er diesen Elfmeter getreten hat, müssen Sie ihn fragen. Wenn Gilles ihn nicht schießen will, ist seine Entscheidung o.k. Wenn nicht, habe ich ein großes Problem damit. Es gibt Regeln, die es zu respektieren gibt“, erklärte ein sichtlich genervter Nationaltrainer, der kurz darauf mit seinem Team zur Fehleranalyse in einem Konferenzraum des Hotels in Tel Aviv verschwand.