„Es war ein Jahr mit nur mäßigem Wachstum“, unterstrich Didier Mouget, Managing Partner von PwC Luxemburg, gestern Dienstag vor Journalisten. Aber, „wenn man sich die heutige Wirtschaftslage anschaut, dann ist der Zuwachs dennoch zufriedenstellend“, fügte er hinzu. Konkrete Zahlen nannte er keine.
Die verschiedenen Geschäftsbereiche haben sich dabei unterschiedlich entwickelt. Das – nach Mitarbeitern – größte Geschäftsfeld von PwC, das Audit (Buchprüfung), sei stabil geblieben, so Mouget. Der Umsatz im Bereich Beratung sei hingegen um vier bis fünf Prozent rückläufig gewesen – jedoch nach einem Wachstum von 30 Prozent im Vorjahr. Im Bereich Steuerberatung hingegen konnte PwC einen Zuwachs von satten 15 Prozent verbuchen.
Trotz des nur mäßigen Wachstums hat PwC weiterhin neue Mitarbeiter eingestellt: Im Laufe des Jahres waren es 500 Personen. Da jedoch auch 400 Personen das Unternehmen verließen, um andere Tätigkeiten zu übernehmen, hat PwC heute 100 Mitarbeiter mehr als noch vor einem Jahr. Insgesamt zählt der Betrieb 2.200 Mitarbeiter und ist damit der sechstgrößte private Arbeitgeber des Landes.
Der sechstgrößte private Arbeitgeber
Die Partner von PwC hätten im Laufe des Jahres auf Arbeitsplatzstabilität gesetzt, so Mouget. Die Partner hätten dementsprechend deutliche Abschläge bei ihren Gewinnbeteiligungen hingenommen. Man sehe diese Politik als eine Investition in die Zukunft. „Heute säen, um morgen zu ernten“, so Mouget.
Ganz nach diesem Motto habe man im Laufe des abgelaufenen Geschäftsjahres weiter investiert, etwa in den PwC-Accelerator, welcher junge Firmen mit viel Potenzial nach Luxemburg ziehen soll. Nach sechs Monaten zähle der Accelerator bereits 20 Kunden – von denen 15 aus dem Ausland kommen. „Also das Ziel, welches wir uns gesetzt hatten.“ Alle sind High-Tech-Firmen. „In dieser Branche bietet Luxemburg einige Vorteile“, so Mouget. Der Bereich habe, langfristig gesehen, das Potenzial, neue Jobs zu schaffen – während sie in der Industrie abgebaut werden. Vorbild für den Accelerator sei Silicon Valley. Für PwC Luxemburg handle es sich um eine Investition von mehreren Millionen Euro.
Zudem habe PwC auch in das Angebot neuer Dienstleistungen investiert, so Mouget. Dazu zählen unter anderem das Ausrechnen der Gehälter für andere Unternehmen, Dienstleistungen für das Verwalten der Vermögen wohlhabender Personen, sowie zusätzliche Ausbildungsangebote zu neuen Regelwerken wie Fatca oder Basel III.
„Heute säen, um morgen zu ernten“
Auch mit dem neuen Gebäude, welches PwC bereits seit langem in Gasperich bauen will, geht es voran. „Das Loch ist schon gegraben“, so Mouget. Der Umzug sei für Herbst 2014 geplant. Das Gebäude sei wichtig, unterstrich er, da es PwC endlich ermöglichen würde, all seine Mitarbeiter an einem einzigen Ort zu haben. Derzeit sind sie auf vier Standorte verstreut.
Zu einem anderen Thema war PwC jedoch weniger auskunftsfreudig. Interne Dokumente waren vor einigen Monaten in französischen und britischen Medien aufgetaucht. Intern ermittle man sehr intensiv, so Mouget. Ob man gegen jemanden eine Strafanzeige stellt werde, wollte er nicht mitteilen, um die offiziellen Ermittlungen nicht zu beeinflussen. Er unterstrich jedoch, dass die Medienberichte weder PwC Luxemburg noch dem Land Luxemburg Schaden zugefügt hätten. Dass Unternehmen in Luxemburg Strukturierungen aufbauen, sei normal. Und, PwC rate seinen Kunden nie, illegale Wege einzuschlagen.
Insgesamt sei PwC Luxemburg jedoch sehr gut aufgestellt. „Die Firma ist sehr gesund und hat keine Außenverschuldung“, unterstrich Mouget. Für die Zukunft bleibe man einerseits vorsichtig und wolle andererseits weiter investieren. Auch wolle man weiter im Ausland nach zukünftigen Wachstumsmöglichkeiten für Luxemburg suchen.
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