Die Viertelfinals standen auf dem Programm, und diese hatten einen echten Hammer zu bieten mit der Siegerin 2010 und Nr. 1 der Setzliste, Roberta Vinci, sowie der ehemaligen Nr. 1 der Welt Venus Williams.
Im Überblick
Die Ergebnisse von Freitag
Einzel, Viertelfinale: Daniela Hantuchova (SVK, 38) – Lourdes Dominguez Lino (E, 54) 7:5, 6:0; Monica Niculescu (ROM, 70) – Lucie Hradecka (CZE, 47) 6:0, 6:4; Andrea Petkovic (D, 182) – Ksenia Pervak (KAZ, 106) 6:3, 6:2; Venus Williams (USA, 41) – Roberta Vinci (ITA, 15/Nr. 1) 7:6 (2), 6:4.
Doppel, Halbfinale: Begu/Niculescu (ROM/Nr. 2) – Dushevina/Govortsova (RUS/BLR) 7:5, 6:4; Hlavackova/Hradecka (CZE/Nr. 1) – Mattek-Sands/Petkovic (USA/D) 4:6, 6:4, 10:8.
Das Programm vom Wochenende
Samstag (20.10.12), 17.00 Uhr:
Hantuchova (SVK, 38) – Niculescu (ROM, 70); anschl.: Williams (USA, 41) – Petkovic (D, 182).
Sonntag (21.10.12), 12.00 Uhr:
Doppelfinale falls weder Niculescu noch Petkovic im Einzelfinale steht; 14.45 Uhr: Einzelfinale der BGL BNP Paribas Luxembourg Open; anschl. Doppelfinale falls Niculescu oder Petkovic im Einzelfinale steht.
Das Rahmenprogramm
Samstag (20.10.12): Nach dem ersten Halbfinalspiel Autogrammstunde mit der 1. Finalistin am Hotel-Ibis-Stand im Village
Sonntag (21.10.12), 11.00 Uhr: Concert Apéritif im BGL BNP Paribas Village; 14.00 Uhr: Signierstunde mit Krimiautorin Monique Feltgen am Stand von IWTP.
Begonnen wurde das Spielgeschehen auf dem Centre-Court wie an den beiden Tagen zuvor mit der Jubilarin. Und für Daniela Hantuchova sollten die Festlichkeiten in Luxemburg weiterhin Bestand haben.
Bei ihrem zehnten Auftritt in Luxemburg hatte die Slowakin (WTA-38) im ersten Viertelfinalmatch mit Lourdes Dominguez Lino (WTA-54) eine unbequeme Aufgabe vor der Brust. Die Spanierin hatte sich in den ersten beiden Runden als kraftvolle Spielerin präsentiert, Hantuchova bevorzugt hingegen den weicheren Stil: „Keine einfache Gegnerin, insbesondere für mich.“ Der erste Satz wurde von Breaks geprägt. Dominguez Lino lag sogar doppelt in Führung (4:1). Danach spielte nur noch Hantuchova, die der Spanierin nur einen einzigen Punkt gönnte und nach 1.36 Stunden als erste Spielerin im Halbfinale stand, erst zum zweiten Mal in ihrer 10-jährigen Luxemburg-Karriere: „Ich bin einfach nur happy, hier erneut im Halbfinale zu stehen. Für mich war es ein reines Geduldsspiel.“
Unattraktiv
Das zweite Viertelfinale war das unattraktivste am siebten Wettkampftag, mit der letztjährigen Finalistin Monica Niculescu (WTA-70) und Lucie Hradecka (WTA-47), die zum vierten Mal in Folge in Luxemburg spielte, zum zweiten Mal in Folge im Viertelfinale stand und zum zweiten Mal in Folge verlor … und zum zweiten Mal in Folge hieß die jeweilige Siegerin Monica Niculescu. Die Rumänin hat ihren eigen Stil mit 80% Slices. Dem war die Tschechin nicht gewachsen und verlor den ersten Satz glatt mit 6:0.
Im zweiten Satz konnte Hradecka, die einen harten Ball spielte, zwar ein Break zum 2:2 ausgleichen, das zweite Break zum 2:4 aber nicht mehr, so dass das Turnier für die 27-Jährige nach 1.08 Stunden beendet war.
Luxembourg’s next Publikumsliebling
Ab 17.00 Uhr wurde das Abendprogramm in Angriff genommen. In der ersten Hauptrolle lief Luxemburgs neuer Publikumsliebling Andrea Petkovic (WTA-182) auf. Die Frage war, ob die Zuschauer die dritte Darbietung des Petko-Dance erleben könnten.
Die Deutsche hatte mit Ksenia Pervak (WTA-106) eine Gegnerin, die schwer zu spielen war. Die 21-jährige Kasachin hatte im Achtelfinale die an Nr. 6 gesetzte Sorana Cirstea (ROM, WTA-22) bezwungen und mit einem schnellen und präzisen Tennis überrascht. Pervak ging zweimal im ersten Satz mit einem Break in Führung (1:0 und 3:2). Petkovic schaffte aber immer prompt den Ausgleich. Dieser erste Satz war bis zum 3:3 so ausglichen wie das Dress der Spielerinnen, denn beide liefen in exakt dem gleichen Outfit auf. Mit einer kleinen Rhythmussteigerung sicherte sich die letztjährige Top-10-Spielerin den ersten Satz: „Ich brauche immer eine kleine Anlaufzeit. Wir sind beide im ersten Satz enorm gelaufen, ich dachte, ich wäre tot. Aber sie war ‹töter›.“
Im zweiten Satz trug Pervak eine leichte Verletzung davon und griff sich immer wieder an den Oberschenkel. Jedenfalls ging es jetzt sehr schnell und nach 1.18 Stunden durfte das begeisterte Publikum den Petko-Dance beklatschen.
Nach diesem schon hochklassigen Match sollte es noch eine Steigerung geben. Das, was Roberta Vinci (WTA-15) und Venus Williams (WTA-41) ablieferten, war Tennis allerhöchster Güte, ein Spiel, das einem Finale würdig gewesen wäre.
Herrliche Ballpasagen
Der erste Satz wogte hin und her, sowohl die Italienerin als auch die US-Amerikanerin verwöhnten das Publikum mit herrlichen Ballpassagen. Williams breakte als Erste und Vinci konterte: „Das war einfach unglaublich, ich konnte spielen, wie ich wollte, Roberta hatte immer eine Antwort, sie spielte fast fehlerlos.“ Es deutete sich schnell an, dass dieser Satz im Tiebreak entschieden wird. Diese Entscheidung begann unglücklich für die 43-fache Turniersiegerin, Venus Williams leistete sich einen Doppelfehler, startete dann aber mit einer fehlerfreien Darbietung zum Satzsieg durch.
Die vollbesetzte Halle war gepackt und ging richtig mit. Das Publikum wurde auch weiterhin verwöhnt, denn Williams und Vinci setzen das Drama fort. Die Amerikanerin breakte beim ersten Aufschlag, kassierte aber sofort das Rebreak. Die Entscheidung fiel im neunten Spiel, als Roberta Vinci kleine Schwächen erkennen ließ und Venus Williams die Chance nutze und den Vorsprung bis zum Sieg durchspielte.
Mit der Niederlage der Italienerin war auch die letzte gesetzt Spielerin ausgeschieden. Und Venus Williams steht zum zweiten Mal in dieser Saison in einem Halbfinale: „Ja, das ist fantastisch. Jetzt will ich das Turnier auch gewinnen, jede Spielerin beendet das Jahr gerne mit einem positiven Resultat, und da mache ich keine Ausnahme.“
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