Hunderte Fußball-Fans haben rund um das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am Samstag in Dortmund randaliert. «Wir haben eine sehr dynamische Lage rund ums Stadion und leider an vielen Stellen Randale», sagte eine Polizeisprecherin. Vor Spielbeginn sei es immer wieder zu Prügeleien und Sachbeschädigungen gekommen. Einige Ultra-Fans hätten Straßen blockiert. Im Stadion und davor brannten Fans Bengalos ab.
Während die Stimmung im Signal-Iduna-Park weitgehend friedlich blieb, musste die Polizei vor dem Stadion hart durchgreifen. Mehrere hundert Dortmunder – einige davon vermummt – attackierten etwa 600 Schalke-Fans bei deren Ankunft. Mit Flaschen und Farbbeuteln ausgerüstet griffen die Fans auch Polizisten an, als diese versuchten, die Fan-Lager zu trennen. Die Beamten setzten Pfefferspray ein.
Andernorts bewarfen Dortmunder Hooligans Polizisten mit Pflastersteinen. Unmittelbar vor dem Stadion setzte die Polizei einen Wasserwerfer ein, um Schalke-Anhänger davon abzuhalten, einen Zaun niederzudrücken.
Gewlaltbereit
Auch in der Innenstadt hätten sich viele gewaltbereite Fans aufgehalten, sagte die Sprecherin. «Die ganze Stadt wird ‹belagert›.» Etwa 100 Schalke-Fans nahm die Polizei schon bei deren Anreise in Gewahrsam. Als einige von ihnen auf dem Weg zum Stadion Feuerwerkskörper abbrannten, Mülltonnen umwarfen und Prügeleien anzettelten, kesselte die Polizei sie ein. Auch viele dieser Fans seien vermummt gewesen.
Bei dem Fußball-Klassiker sind über 1000 Polizisten im Einsatz, mehr als doppelt so viele wie an anderen Spieltagen. Die Begegnungen zwischen den Ruhrgebiets-Clubs sind für Fans Highlights der Saison, gelten aber aus polizeilicher Sicht seit Jahren als Problemspiele.
So eskaliert wie am Samstag (20.10.12) war die Situation in den vergangenen Jahren allerdings nicht. «Dortmunder und Schalker Gewalttäter haben unser Sicherheitskonzept bewusst unterlaufen, um die gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Unbeteiligten und dem Gegner zu suchen», kommentierte der Einsatzleiter der Polizei, Dieter Keil. «Mit Fußballbegeisterung hat das überhaupt nichts zu tun.»
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