Airbus feiert den offiziellen Produktionsstart seines Langstreckenfliegers Airbus A350. Der Flugzeugbauer eröffnete am Dienstag am Stammsitz im südfranzösischen Toulouse das mehr als 70 000 Quadratmeter große Endmontagewerk für die A350 XWB. Das erste flugfähige Modell wird derzeit zusammengebaut und soll nach erheblicher Verspätung nun im Sommer 2013 fertig sein. Die Einzelteile für den Flieger kommen unter anderem von den deutschen Airbus-Standorten in Bremen und Stade bei Hamburg. «Während so viele andere reduzieren müssen, stellen wir weiter ein, investieren und expandieren», hob Airbus-Chef Fabrice Brégier auf der Feier hervor.
Der zum großen Teil aus besonders leichten Verbundwerkstoffen bestehende Flugzeugtyp gilt als europäische Antwort auf die 787 «Dreamliner» des US-Konkurrenten Boeing. Diese werden bereits seit dem Herbst 2011 an Kunden ausgeliefert. Die Markteinführung des ersten Airbus A350 ist derzeit für das zweite Halbjahr 2014 vorgesehen. Der Termin musste wegen Entwicklungsproblemen bereits mehrmals nach hinten verschoben werden. Zum Programmstart hatte Airbus noch eine Erstauslieferung für 2013 vorgesehen.
Schon 558 Bestellungen
Insgesamt hat Airbus für den neuen Jet bereits 558 Bestellungen von 34 Kunden. Die großen deutschen Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin gehören bislang jedoch nicht dazu.
Die zweistrahlige A350 mit Reichweiten von mehr als 15 000 Kilometern soll in drei unterschiedlichen Versionen gebaut werden. Der Listenpreis liegt je nach Ausstattung zwischen 245,5 Millionen Dollar (188 Mio Euro) für die kürzere Version A350-800 mit 270 Sitzen, bei 277,7 Millionen Dollar für die A350-900 mit 314 Sitzen sowie bei 320,6 Millionen Dollar (246 Mio Euro) für die längste Variante A350-1000 mit 350 Sitzen. Zur offiziellen Werkeröffnung in Toulouse kam neben Airbus-Chef Brégier auch der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault. Benannt ist die Fertigungsstätte nach Roger Béteille, der als einer der Gründungsväter von Airbus gilt. «Der Erfolg von Airbus ist ein konkretes Beispiel dafür, wie europäische Partner durch enge Zusammenarbeit unglaubliche Dinge erreichen können (…)», sagte der 91-Jährige am Dienstag. Es sei eine große Ehre für ihn, dass die neue Endmontagestätte seinen Namen trage.
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