Headlines

Vettel rast zu viertem Sieg in Serie

Vettel rast zu viertem Sieg in Serie

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Formel-1-Champion Sebastian Vettel rast scheinbar ungebremst in Richtung dritten WM-Sieg in Serie. Beim Großen Preis von Indien baute der Red-Bull-Pilot seine WM-Führung auf den WM- und Renn-Zweiten Fernando Alonso im Ferrari auf 13 Punkte aus.

Sebastian Vettel ist mit einer erneuten Triumphfahrt auf dem heiß geliebten Buddh International Circuit dem historischen WM-Hattrick einen weiteren Schritt nähergekommen. Der Red-Bull-Pilot demütigte die Konkurrenz am Sonntag mit einem Start-Zielsieg beim Großen Preis von Indien und bejubelte zum ersten Mal in seiner Formel 1-Karriere den vierten Erfolg in Serie. «Woohooo! Yes, boys», kreischte Vettel bei der Zieleinfahrt. Sein schärfster Widersacher Fernando Alonso raste allerdings wie entfesselt vom fünften Startrang noch bis auf Platz zwei vor. Der Rückstand des Ferrari-Stars aus Spanien beträgt vor den letzten drei WM-Rennen damit 13 Punkte. Vettels Teamkollege Mark Webber wurde Dritter.

Formel 1 in Zahlen

Grand Prix von Indien, in Neu Delhi (60 Runden à 5,125 km/307,249 km):
1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:31:10,744 Std. (Schnitt: 202,842 km/h); 2. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 9,437 Sek.; 3. Mark Webber (Australien) Red Bull + 13,217; 4. Lewis Hamilton (England) McLaren Mercedes + 13,909; 5. Jenson Button (England) McLaren Mercedes + 26,266; 6. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 44,674; 7. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus + 45,227; 8. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India + 54,998; 9. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 56,103; 10. Bruno Senna (Brasilien) Williams + 1:14,975 Min.; 11. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 1:21,694; 12. Paul di Resta (Schottland) Force India + 1:22,815; 13. Daniel Ricciardo (Australien) Toro Rosso + 1:26,064; 14. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber + 1:26,495; 15. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso + 1 Runde; 16. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams + 1 Runde; 17. Witali Petrow (Russland) Caterham + 1 Runde; 18. Heikki Kovalainen (Finnland) Caterham + 1 Runde; 19. Charles Pic (Frankreich) Marussia + 1 Runde; 20. Timo Glock (Wersau) Marussia + 2 Runden; 21. Narain Karthikeyan (Indien) HRT + 2 Runden; 22. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes + 5 Runden

Ausfälle:
Sergio Perez (Mexiko) Sauber (21. Runde); Pedro de la Rosa (Spanien) HRT (43. Runde/Bremsen)

Schnellste Rennrunde:
Jenson Button (McLaren Mercedes) 1:28,203 Min. Pole Position: Sebastian Vettel (Red Bull) 1:25,283 Min.

Fahrer-Wertung nach 17 von 20 Rennen:
1. Sebastian Vettel 240 2. Fernando Alonso 227 3. Kimi Räikkönen 173 4. Mark Webber 167 5. Lewis Hamilton 165 6. Jenson Button 141 7. Nico Rosberg 93 8. Romain Grosjean 90 9. Felipe Massa 89 10. Sergio Perez 66 11. Kamui Kobayashi 50 12. Nico Hülkenberg 49 13. Paul di Resta 44 14. Michael Schumacher 43 15. Pastor Maldonado 33 16. Bruno Senna 26 17. Jean-Eric Vergne 12 18. Daniel Ricciardo 9

Team-Wertung nach 17 von 20 Rennen:
1. Red Bull 407 2. Ferrari 316 3. McLaren Mercedes 306 4. Lotus 263 5. Mercedes 136 6. Sauber 116 7. Force India 93 8. Williams 59 9. Toro Rosso 21

Nächstes Rennen:
GP Abu Dhabi am 4. November in Abu Dhabi

An einem erneut perfekten Asien-Wochenende passte auch am Sonntag auf dem 5,125 Kilometer langen Kurs im Südosten des Molochs Neu Delhi alles für Vettel. Nach der 35. Pole Position seiner Karriere fuhr der 25-Jährige an der Spitze des Feldes 60 Runden lang einsam und allein zum fünften Saisonsieg. Schon in Singapur, Japan und Südkorea hatte der Hesse die Konkurrenz dominiert. Vettel sammelte mit gerade einmal 25 Jahren dadurch auch als erst dritter Formel-1-Fahrer mehr als 1000 Punkte in seiner Karriere. Nur Alonso und Altmeister Michael Schumacher haben noch mehr als der Hesse (1013).

Bärenstarke Bullenboliden

Angesichts des beeindruckenden Red-Bull-Saisonendspurts, basierend auf einer technischen Schlussoffensive des Weltmeisterteams, hatte Alonso bereits vor dem Rennen erklärt: «Im Moment kämpfen wir nicht nur gegen Sebastian». Sondern eben auch gegen die bärenstarken Bullenboliden. Wieder kämpfte Alonso eindrucksvoll und kassierte nach Platz fünf in der Startaufstellung bereits im ersten Renndrittel die vor ihm postierten McLaren von Lewis Hamilton und Jenson Button.

In Runde 49 überholte der Spanier auch Vettels Teamkollegen Webber, bei dem das Energierückgewinnungssystem KERS streikte. Nur an Vettel kam Alonso einfach nicht mehr heran. Seit dem 10. Juli wartet Alonso nun schon auf einen Sieg. Aus seinem zwischenzeitlichen 44-Punkte-Vorsprung ist inzwischen ein 13-Zähler-Rückstand geworden.

Entwürdigendes Karriereende

Ganz bitter war das Rennen wieder einmal für Rekord-Champion Schumacher, dem ein entwürdigendes Karriereende droht. Nach 57 Runden gab der 43 Jahre alte Mercedes-Pilot als 22. auf. Der siebenmalige Titelträger musste nach einer Kollision mit Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne und einem daraus resultierenden Plattfuß dem Feld hinterherfahren. Für seinen Teamkollegen Nico Rosberg lief es als Elfter zwar besser. Ein WM-Pünktchen bleib dem Wiesbadener indes verwehrt. Zweitschnellster deutscher Fahrer war wieder einmal Force-India-Pilot Nico Hülkenberg als Achter. Timo Glock im Marussia kam auf Platz 20.

Vorne aber fuhr Vettel einmal mehr scheinbar in einer eigenen Rennserie. Auf dem spektakulären Achterbahnkurs mit einigen Auf-und-Ab-Passagen zeigte sich der Heppenheimer diesmal auch als Reifenflüsterer. Erst nach der Hälfte der Renndistanz fuhr Vettel deutlich später als die anderen Top-Fahrer zum ersten Boxenstopp. Alonso musste seinem heißen Ritt am Ende indes Tribut zollen. Der bis an die Grenze gefahrene Ferrari konnte kaum noch zulegen. Im Ziel hatte der Deutsche mehr als neun Sekunden Vorsprung.