Die Online-Handelsplattform Ebay legt das umstrittene neue Zahlungssystem auf Eis. «Wir haben die Entscheidung getroffen, die Einführung der neuen Zahlungsabwicklung bis auf Weiteres zu verschieben», sagte Deutschland-Chef Dirk Weber der «Wirtschaftswoche». Die Entscheidung gelte «über 2013 hinaus». Bei dem neuen Verfahren sollen über Ebay gekaufte Artikel nicht direkt beim Verkäufer bezahlt werden, sondern über die Handelsplattform, die das Geld dann weiterleitet.
Gespräche mit CSSF
Ebay hatte den Start der neuen Kaufabwicklung bereits vom vergangenen Sommer auf kommendes Jahr verschoben. Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte gefordert, dass Ebay sich eine Lizenz dafür holt. Das US-Unternehmen ist im Gespräch mit der luxemburgischen Finanzaufsicht CSSF. Dabei gibt es offensichtlich Probleme: «Es bestehen erhebliche Unklarheiten, wie die neue Zahlungsabwicklung sowohl den regulatorischen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig die gewünschten Vorteile für Käufer und Verkäufer bieten kann», erklärte Weber der «Wirtschaftswoche».
Verzögerungsfristen
Ein Knackpunkt sind demnach die Verzögerungsfristen bei der Auszahlung des Geldes, mit denen Ebay Käufer absichern will. So sollen private Verkäufer mit dem System sieben Tage auf ihr Geld warten. Aber die Finanzregeln, die eigentlich für die Beaufsichtigung von Banken ausgelegt sind, sähen den Geldtransfer binnen eines Werktages vor, hieß es in der «Wirtschaftswoche».
Ebay hatte das neue System bereits seit Herbst 2011 mit bis zu 500.000 Verkäufer-Konten getestet. Das Pilotprojekt wurde im Sommer gestoppt. Der Plan war auf heftige Kritik bei vielen Verkäufern gestoßen, die Verzögerungen bei der Auszahlung befürchteten.
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