Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat am Samstag unter Hochdruck mit Gewerkschaften verhandelt, um durch Lohnverzicht und andere drastische Einschnitte einen drohenden Konkurs abzuwenden. Bis Sonntag sollen sich die in Dänemark, Norwegen und Schweden vertretenen Arbeitnehmerorganisationen zu einem in der Vorwoche von Konzernchef Rickard Gustafson vorgelegten Krisenplan erklären. Er sieht unter anderem die Reduzierung der Einkommen um bis zu 15 Prozent für alle 15 000 Beschäftigten sowie die kurzfristige Streichung von 800 Stellen in der Verwaltung vor.
Eine Sprecherin des dänischen Kabinenpersonals sagte der Nachrichtenagentur Ritzau, sie «zuversichtlich» mit Blick auf eine Einigung. Sowohl die drei an dem halbstaatlichen Unternehmen beteiligten Regierungen wie die Konzernleitung selbst haben ultimativ die komplette Annahme des Krisenplanes verlangt, weil SAS sonst binnen weniger Monate zahlungsunfähig sein werde.
Das 1946 in den drei skandinavischen Ländern gegründete Gemeinschaftsunternehmen will neben dringend benötigten Bankkrediten auch Kapital durch den Verkauf seiner norwegischen Tochtergesellschaft Widerøe und der SAS Ground Handlung mit insgesamt 6000 Beschäftigten aufbringen. Die norwegische Regierung in Oslo bestätigte in Medien, dass sie Notpläne für den Inlandsverkehr im Fall einer SAS-Insolvenz mit Einstellung des Flugbetriebes vorbereite.
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