Die Luxemburger Wirtschaft dürfte in diesem Jahr insgesamt um 0,5 Prozent wachsen. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statec hervor. Damit liegt die Wachstumsrate zwar deutlich unter dem langfristigen Trend, ist aber bedeutend höher als in den meisten Ländern der Eurozone. Außerdem ist das Wachstum kräftiger als noch am Jahresanfang geschätzt.
Im zweiten Quartal legte das Wachstum im Jahresvergleich sogar um 0,8 Prozent zu. Vor allem der Finanzsektor, der noch im ersten Quartal mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, erholte sich im zweiten Quartal zusehends. Sorgenkind im ersten Halbjahr blieben die Industrie und die Baubranche. Auch im dritten Quartal waren keine Anzeichen der Belebung in diesen Sektoren zu erkennen. Für das kommende Jahr revidierte das Statec seine Prognose der Wachstumsrate auf 1,0 Prozent nach unten. Dieses Wachstum dürfte aber nicht ausreichen, um die steigende Arbeitslosigkeit im Großherzogtum zu bremsen.
Austeritätspolitik bremst Wachstum
Die Austeritätspolitik der Luxemburger Regierung trägt zu dieser negativen Entwicklung des Wachstums zu einem gewichtigen Teil bei. Dies wird unter anderem durch den Umstand verdeutlicht, dass sich die privaten Haushalte im zweiten Quartal mit Konsumausgaben deutlich zurückgehalten haben. Aber auch bei den Unternehmen ist eine klare Investitions-Zurückhaltung zu spüren. Das generell schwierige wirtschaftliche Umfeld in der Eurozone trägt ebenfalls zu einem Ausbremsen des Wachstums in Luxemburg bei.
Nach Statec-Angaben kommt die Inflation hauptsächlich von den stark gestiegenen Energiepreisen während des Sommers, aber auch von den «prix administrés» sowie von der Verteuerung bestimmter Lebensmittel. Während die Gehälter mit einem «historisch schwachen Rhythmus» wachsen, nimmt die Kaufkraft der Einkommen ab, so das Statec.
Mehr Arbeitslose
Vor allem die Gehälter der Angestellten im Finanzsektor sind im dritten Quartal deutlich zurückgegangen. Hat die Zahl der Beschäftigten in diesem Jahr noch um 2,2 Prozent zugelegt, dürfte sie 2013 nur noch um 1,3 Prozent wachsen. Die Arbeitslosenquote dürfte von 6,1 Prozent in diesem auf 6,5 Prozent im kommenden Jahr steigen.
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