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Letzte Ausgabe am 7. Dezember

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Neuer Schlag für die Medienbranche: Gruner + Jahr schließt seine Zeitung "Financial Times Deutschland". Von den Wirtschaftsmagazinen des Verlags ist vorerst nur "Capital" abgesichert.

Aus für die «Financial Times Deutschland»: Der Medienkonzern Gruner + Jahr stellt seine tägliches Wirtschaftsblatt ein. Die letzte Ausgabe erscheint am 7. Dezember. Am Freitag informierte der Verlag Belegschaft und Mitarbeiter.

Das monatliche Traditionsmagazin «Capital» soll von Berlin aus weitergeführt werden, ebenso das halbjährliche Heft «Business Punk». Für die beiden Titel «Impulse» und «Börse Online» wird ein Verkauf geprüft. Alternativ wäre auch ein Management-Buy-Out – also die Übernahme durch verlagsinterne Manager – möglich. Sollten diese Gespräche nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, sei auch für die beiden Wirtschaftsmagazine die Einstellung geplant. Von den Maßnahmen bei den Titeln sind direkt 314 Mitarbeiter betroffen.

Sozialplan-Verhandlungen

Mit den Betriebsräten werde über einen Sozialplan verhandelt. «Capital» werde voraussichtlich mit einer verkleinerten Redaktion publiziert, teilte der Verlag mit. Bei 50 Arbeitsplätzen in angrenzenden Verlagsbereichen soll vorwiegend die Fluktuation genutzt werden.

Der Hamburger Verlag hatte in der Finanzkrise 2008 seine Wirtschaftsmedien in einem Verlagsbereich in Hamburg zusammengezogen, um Kosten zu reduzieren. «Zwar konnten erhebliche Einsparungen erzielt werden, diese reichten jedoch nicht aus, um die rückläufigen Anzeigenumsätze auszugleichen», teilte Gruner + Jahr mit. Auch 2012 würden die Wirtschaftsmedien einen deutlichen Verlust machen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 ist die «FTD» nicht in die schwarzen Zahlen gekommen. «Vor diesem Hintergrund sehen wir keinen Weg, die ‹Financial Times Deutschland› weiter zu betreiben», teilte G+J-Vorstandsmitglied Julia Jäkel mit.

Keine leichte Entscheidung

Die Einstellung der «FTD» dürfte der G+J-Deutschland-Chefin nicht leicht gefallen sein. Sie gehörte mit zum Gründungsteam des Blattes und stieg dort zur Verlagsleiterin «Editionen» auf, bevor sie 2004 in den G+J-Zeitschriftenbereich wechselte. Die «FTD» sei eines der ambitioniertesten journalistischen Projekte der vergangenen Dekade gewesen, teilte Jäkel mit. «Es geht ein bedeutendes Kapitel deutscher Publizistik zu Ende.»

Die «FTD2 habe mit einer starken journalistischen Leistung dem deutschen Wirtschaftsjournalismus einen völlig neuen, frischen Ton gegeben, meinte die Managerin. Der Chefredakteur des «Handelsblatts2, Gabor Steingart, hatte den Hamburger Blattmachern bereits seine Anerkennung ausgesprochen. Das lachsfarbene Blatt aus Hamburg sorgte in der deutschen Presselandschaft – speziell in der Wirtschaftspresse – für mehr Wettbewerb.

Die Medienbranche war im November schon durch den Insolvenzantrag der «Frankfurter Rundschau» geschockt worden. Außerdem verschwindet das Stadtmagazin «Prinz» im Dezember aus den Kiosken und präsentiert sich dann nur noch im Internet.