Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum in Luxemburg etwas stärker zulegen, als 2012. Auch in den Folgejahren rechnet man bei der Chambre de Commerce mit einem, wenn auch moderaten Wachstum von bis zu 1,2 Prozent.
„Allerdings gibt es etliche Unwägbarkeiten“, so Carlo Thelen, Chefvolkswirt der Luxemburger Chambre de Commerce. „Dazu gehört das „fiscal cliff“ in den USA. Sollte dieses Problem nicht gelöst werden, treten automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von über 600 Milliarden US-Dollar in Kraft, was die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.“
Aber auch die Schuldenkrise in den EU-Staaten hinge noch wie ein Damoklesschwert über der sich leicht erholenden Luxemburger Wirtschaft.
Wachstum im grünen Bereich
Probleme bei den wichtigsten Handelspartnern hätten, wegen der sehr offenen Luxemburger Wirtschaft, auch immer eine direkte negative Rückkopplung auf das Wachstum im Großherzogtum. Positiv auf das Wachstum in Europa dürfte sich die Wirtschaftsentwicklung in den Ländern wie China, Russland, Indien und Brasilien auswirken. Denn für diese wird in den kommenden Jahren ein kräftiger Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwartet.
Für das kommende Jahr gehen die Schätzungen für das Wachstum in Luxemburg von zwischen 0,7 und 1,2 Prozent aus. „Wir sind noch weit weg von unserem historischen Wachstumspfad“, so Thelen weiter. „Und die Kontraktion von 2008/09 konnte noch nicht vollständig kompensiert werden.“ Die Zahl der Beschäftigten im Großherzogtum könnte um bis zu 1,3 Prozent zulegen.
Geschäftsklima verschlechtert
Das Geschäftsklima, also die Erwartungen für das kommende Jahr in den Betrieben, hat sich aber sektorübergreifend verschlechtert. „Allerdings ist die Stimmung schlechter als die Zahlen“, so Thelen, „weil es immer noch genügend Sektoren gibt, wo der Umsatz gut ist.“
Dennoch ist das Geschäftsklima noch überwiegend gut. 60,7 Prozent erwarten, dass die wirtschaftliche Situation konstant bleibt, oder sich sogar verbessert.
Eine Analyse zu der aktuellen wirtschaftlichen Situation und den Erwartungen für 2013 am Donnerstag im Tageblatt.
(Stefan Osorio-König / Tageblatt.lu)
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