Der Schlussverkauf bei der «Financial Times Deutschland» hat erfolgreich begonnen. Eine Erstausgabe der «FTD» aus dem Jahr 2000 brachte in einer Benefiz-Auktion im Internet 1810 Euro ein. Die Erlöse kommen der Organisation «Reporter ohne Grenzen» zugute, die verfolgte Journalisten in aller Welt unterstützt. Die Wirtschaftszeitung aus Hamburg wird an diesem Freitag zum letzten Mal erscheinen. Der Verlag Gruner + Jahr hatte im November nach fast 13 Jahren das Aus für das defizitäre Blatt verkündet.
Am Dienstagabend kamen die ersten Stücke bei der Auktion unter den Hammer. Die Erstausgabe der «FTD» vom 21. Februar 2000 wurde im Schmuckkarton angeboten. 54 Gebote gab es auf der Onlineplattform eBay für das Erinnerungsstück. Außerdem gab es sechs tote Heuschrecken im Schaukasten – eine Anspielung auf Franz Münteferings Schimpfwort für Finanzinvestoren. Das Souvenir ging nach 35 Geboten für 1211 Euro weg. Ein großes Sofa, das rundum mit «FTD»-Ausgaben beklebt war, brachte nach einem Bietergefecht mit 1160 Euro den dritthöchsten Betrag ein. Die Trophäe «Wirtschaftsredaktion des Jahres» erzielte 491 Euro. Ein Champagner, der zum «FTD»-Start an das Team verschenkt worden war, wurde für 211 Euro gekauft.
Die erste Titelseite auf sechs Quadratmetern als Wandschmuck sollte am Mittwoch den Besitzer wechseln. Insgesamt fast 100 Erinnerungsstücke hat die «FTD»-Redaktion für die Benefiz-Versteigerung zusammengetragen, darunter auch eine Unterschenkelprothese aus Kambodscha und ein Ganzkörper-Schleier, der einmal für Undercover-Recherchen in Afghanistan eingesetzt wurde. Die Auktion von einem Trikot des Radrennens «L’Eroica 2012» wird erst am Samstag auslaufen – die «FTD» wird es dann schon nicht mehr geben.
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