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Falschparker werden dreister

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Parken auf dem Gehweg oder in der Fußgängerzone: In einigen Städten in Rheinland-Pfalz greifen solche Unsitten immer mehr um sich. Verbote werden zunehmend als «unverbindliche Empfehlung» betrachtet.

Erst parken sie falsch, dann werden sie auch noch rabiat: Verkehrssünder sind häufig uneinsichtig, wenn sie erwischt werden. In manchen Städten in Rheinland-Pfalz kommt es sogar zunehmend zu Handgreiflichkeiten oder zu juristischem Streit, wenn ein «Knöllchen» droht, wie eine dpa-Umfrage ergab. Um mehr Geld einzunehmen, haben einige Kommunen die Verkehrsüberwachung verstärkt.

Logo" class="infobox_img" />In Rheinland-Pfalz werden immer mehr «Knöllchen» verteilt. (dpa)

Geh- und Radwege, Fußgängerzonen und sogar Grünflächen werden in SPEYER als illegale Parkflächen genutzt, wie eine Stadtsprecherin sagte. Die Bequemlichkeit der Autofahrer nehme zu und ihre Verkehrsdisziplin sinke. Sie wollten mit ihrem Auto möglichst nah ans Ziel kommen. Die Regelungen der Straßenverkehrsordnung würden höchstens noch als «unverbindliche Empfehlungen» angesehen.

Immer mehr Prozesse

Die Folge sind auch juristische Auseinandersetzungen. Es komme immer öfter zu Gerichtsverfahren, um das Handeln der kommunalen Straßenverkehrsbehörde zu bestätigen, sagte die Sprecherin. Die Straßenverkehrsabteilung hat den Angaben zufolge bis Anfang Dezember 35 444 Strafzettel verteilt. 119 Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die Zahlen seien mit denen der Vorjahre vergleichbar.

Rabiat wird es immer häufiger in NEUWIED. Dort beobachten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine zunehmende Bereitschaft, gegen Verkehrsvorschriften zu verstoßen, wie Stadtsprecher Erhard Jung sagt. «Und ebenso leider auch die Bereitschaft, sich wegen berechtigter Fünf-Euro-Verwarnungen verbal und in Einzelfällen durchaus auch einmal handgreiflich zur Wehr zu setzen.» Die Zahl der geahndeten Parkverstöße bewege sich seit Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau. 2012 sei mit rund 40 000 Verwarnungen zu rechnen, sagte Jung. Abgeschleppt wurden in diesem Jahr bislang 250 Autos – ein deutlicher Anstieg nach 153 im Jahr zuvor.

In MAINZ nimmt die Zahl der Strafzettel zu. Bislang seien im laufenden Jahr rund 230 000 Verwarnungen erteilt worden, erklärt die Stadt. Laut Prognose werden es am Jahresende rund 15 000 mehr sein als im Vorjahr. Grund sei allerdings vor allem, dass mehr Personal eingesetzt werde, um neue Bewohnerparkgebiete zu kontrollieren. Knöllchen für Falschparker machten allein 50 Prozent der Verwarnungen aus. Im laufenden Jahr seien rund 3000 Fahrzeuge abgeschleppt worden.

730 wurden abgeschleppt

In TRIER sind von Januar bis Ende November 2012 rund 74 100 Strafzettel wegen Parkverstößen ausgestellt worden. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 100 600 Fälle, teilte die Stadt mit. Die meisten Parksünder bekommen die «Knöllchen», weil sie ohne Parkschein parken oder ihre bezahlte Parkzeit abgelaufen ist. An zweiter Stelle stehen Autofahrer, die im absoluten oder eingeschränkten Halteverbot stehen. Schließlich werden auch Strafzettel regelmäßig wegen Parkens in Fußgängerzonen, verkehrsberuhigten Bereichen oder auf Anwohner-Parkplätzen ausgestellt. In diesem Jahr wurden in Trier wegen Parkverstößen rund 730 Fahrzeuge abgeschleppt.

Keine Veränderungen kann KOBLENZ vermelden: Dort wurden dieses Jahr bislang 142 000 Parkverstöße, 1800 abgeschleppte Kraftfahrzeuge und 21 100 Tempoüberschreitungen gezählt. Diese Zahlen entsprächen in etwa denen aus den Vorjahren, sagte Stadtsprecher Thomas Knaak. Auch die Zahl der Mahn- und Vollstreckungsverfahren bei säumigen Verkehrssündern sei konstant.