«Die Farbe erinnert ein wenig an Schokolade, der Geruch an Mokka, und sie sieht einfach appetitlich aus: Vom Reinbeißen ist allerdings abzuraten, denn das etwa sieben Mal fünf Zentimeter große und drei Zentimeter hohe Päckchen ist ein Stück Seife», heißt es in einem Artikel im «Trierischen Volksfreund».
Der Artikel handelt von Bierseife aus Trier. Ein Einwohner aus der ältesten Stadt Deutschlands hatte die Idee und sprach mit einem Braumeister darüber.
Das Bier, mit dem er die Seife herstellt, kennt schon viele Anwendungen: Mit dem Gebräu wurden schon Wildsalami, Senf und andere Delikatessen hergestellt. Aber Seife? Der Mann schaffte es dennoch, die Verantwortlichen des Hotels Blesius Garten von seiner Idee zu überzeugen.
Mit professioneller Hilfe …
Doch wie wird aus Bier Seife gemacht? Man versuchte, den Alkohol bei hohen Temperaturen von 80 bis 90 Grad auszukochen, um eine Lauge daraus zu machen – aber bei den ersten Versuchen flockte die Hefe aus. Die Männer experimentierten weiter. Im Internet stießen sie auf professionelle Hilfe – eine Seifensiederin aus Detmold erklärte sich bereit, die Seifenherstellung zu übernehmen. Mehrere Duftnoten werden hergestellt.
Hier die Gebrauchsanweisung für die Seifenherstellung aus Bier: Zuerst muss dem Bier der Alkohol entzogen werden. Die Temperatur liegt zwischen 50 und 80 Grad Celsius, je nachdem, ob man helles oder dunkles Bier verwendet. Danach wird das Bier tiefgefroren, um zu verhindern, dass die Bierhefe verflockt. Die Lauge wird anschließend in geschmolzene Öle und Fette gegeben, wie Kakao- und Sheabutter, heißt es im «Trierischen Volksfreund». Dann wird die Lauge durchgemixt. Es entsteht Seifenleim. Anschließend rührt man das jeweilige Duftöl in die Mischung ein. Nächste Etappe: Das Gießen der fertigen Mischung in Formen. Dort werden sie erhärtet und in Stücke geschnitten.
Die Bierseife, die keinen Alkohol mehr enthält, wird auf dem hauseigenen Weihnachtsmarkt des Blesius Garten (16. und 23. Dezember, von 12 bis 20 Uhr) verkauft. Außerdem wird sie vom 14. bis 23. Dezember auf einem Stand des Zurlaubener Weihnachtsmarktes verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf der ungewöhnlichen Seife soll ausschließlich als Spende an die Villa Kunterbunt in Trier gehen.
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