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Klage gegen US-Hersteller eingereicht

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Er sollte ein Wahrzeichen des Nürburgrings werden, nun ist er ein Symbol für die Probleme an der Rennstrecke - der Ringracer. Millionen flossen schon in die Achterbahn, doch in Betrieb ist sie noch immer nicht. Nun reichen die Sanierer Klage gegen den US-Hersteller ein.

Der Streit um die seit Jahren stillstehende Achterbahn am Nürburgring beschäftigt nun auch die Justiz. Die Sanierer der Eifel-Rennstrecke haben Klage gegen den US-Hersteller der Bahn eingereicht. Das sagte der Sprecher der Sanierer, Pietro Nuvoloni, am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der «Rhein-Zeitung». Bei dem Streit geht es um Regressforderungen an den Hersteller in sechsstelliger Höhe.

Logo" class="infobox_img" />Die Achterbahn Ringracer am Nürburgring steht vor dem Abendhimmel in Nürburg (Rheinland-Pfalz). (dpa)

Ein Sprecher des Landgerichts Koblenz bestätigte der Nachrichtenagentur dpa den Eingang der Klage. Dabei gehe es um die Zahlung einer Vertragsstrafe. Zur Höhe des geforderten Betrages machte er keine Angaben.

10 Millionen verschlungen

Der Ringracer hat mehr als zehn Millionen Euro Steuergeld verschlungen, besitzt aber nach wie vor keine Betriebsgenehmigung. Ein im Februar 2008 geschlossener Werkvertrag verpflichtet den Hersteller mit Sitz im US-Bundesstaat Utah laut Nuvoloni dazu, die Anlage betriebsbereit zu erstellen. Die Kreisverwaltung Ahrweiler verweigert bislang eine Betriebsgenehmigung und verlangt ein Bergungskonzept für eine mögliche Evakuierung von Passagieren sowie ein medizinisches Gutachten zu gesundheitlichen Risiken für Mitfahrende.

Da der Hersteller dies nicht herbeischaffte und daher die einst als schnellste Berg- und Talbahn der Welt angekündigte Anlage nicht betriebsbereit übergeben werden konnte, wurde laut Nuvoloni schon 2009 mit dem Unternehmen vereinbart, dass es eine sechsstellige Vertragsstrafe an die Nürburgring GmbH zu zahlen habe. Dies sei in einem zweiten Vergleich im Oktober 2010 bestätigt worden.

Ziel ist der Verkauf

«Seitdem ist nichts geschehen», sagte Nuvoloni. Weder sei das Geld gezahlt, noch seien die geforderten Unterlagen eingereicht worden. Zuletzt habe das Unternehmen zwar das Bergungskonzept und das medizinische Gutachten nachliefern wollen, habe dafür aber eine sechsstellige Summe verlangt. Dies sei nicht zu akzeptieren gewesen. «Unser Ziel ist es, den Nürburgring zu verkaufen», sagte Sanierersprecher Nuvoloni. Damit einher gehe auch die Absicht, eine Betriebsgenehmigung für die Achterbahn zu erhalten. Denn die sei ein «nicht unerheblicher Bestandteil» des Komplexes.

Unklar ist indes weiter, ob der Formel-1-Grand-Prix von Deutschland in diesem Jahr am Nürburgring stattfinden wird. In naher Zukunft würden die letzten Gespräche mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone geführt, hatte der Sprecher der früheren Ringpächter, der Nürburgring Automotive GmbH (NAG), Karl-Heinz Steinkühler, zuletzt gesagt. «Dann gibt es sicherlich auch ein Ergebnis.»

An der Spitze der neuen Betriebsgesellschaft der insolventen Nürburgring GmbH, der NBG, steht einem Bericht der «Rheinpfalz» zufolge derweil fortan der Rennstrecken-Experte Karl-Josef Schmidt. Schmidt war früher einmal Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH.