Tageblatt: Sie haben sich für das diesjährige Konzert der „Chorale Uelzecht“ für ein sehr politisches Werk, für Michael Tippetts „A Child of Our Time“ entschieden. Warum?
Jeff Speres: „Wenn man sich in Europa umsieht, dann ist der politische Rechtsruck nicht mehr zu übersehen. In meinen Augen ist das sehr beängstigend. Ich war im Sommer für einen Dirigentenkurs in Budapest. Das Erste, was mir aufgefallen war, war die Sauberkeit in den Straßen. Doch gleichzeitig sieht man auch keine Sinti und Roma, keine Geiger mehr, nichts. So als würden all jene, die nicht in die saubere Masse passen, von Orban weggeschoben und irgendwo anders hin verfrachtet … Diesen Rechtsruck spürt man nicht nur in Ungarn, sondern auch in Skandinavien, Belgien, Deutschland, … Ich war entsetzt, als ich letzte Woche die Fotos von der Demonstration gegen gleichgeschlechtliche Paare gesehen habe: Es waren so viele Jugendliche dabei. Das ist ein Alarmzeichen dafür, dass wir wieder mittendrin sind in der Ausgrenzung von Minderheiten. Deshalb ist es wichtig, auch als Künstler zu reagieren. Dafür eignet sich ‚A Child of Our Time‘ von Michael Tippett einfach optimal, denn es ist ein Werk, das sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung jeglicher Art richtet.“
Das vollständige Interview finden Sie in ihrer Donnerstagausgabe des Tageblatts.
Die „Chorale municipale Uelzecht“ präsentiert:
Michael Tippett: A Child of Our Time
Am 7. Februar um 20 Uhr
in der Philharmonie Luxembourg
Leitung: Jeff Speres
Solisten: Danièle Patz
Manou Walesch
Albrecht Kludszuweit
Michael Haag
Tickets:
Tel. (+352)26 32 26 32
Zu Demaart
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