Ohne Gilles Muller (ATP 74) startet die FLT-Mannschaft in der Europa/Afrika-Zone Gruppe II sicherlich unter anderen Vorzeichen in dieses Duell gegen einen Gegner, der mit zwei Top-300-Spielern antritt.
Fakten
o Die Teams:
Bosnien-Herzegowina (Weltrangliste 47):
Damir Dzumhur (ATP 234/4 Selektionen), Aldin Setkic (268/15), Tomislav Brkic (457/11) und Nerman Fatic (0). Kapitän: Daver VranicLuxemburg (58):
Ugo Nastasi (1.846/0), Mike Scheidweiler (-/33), Laurent Bram (-/15), Philippe Grandjean (-/4). Kapitän: Jacques Radouxo Bisherige Vergleiche:
2:0 für Luxemburg (1997 und ’99)o Austragungsort:
Sarajevo, Mojmilo Sports Hallo Programm:
Freitag (01.02.13), ab 14.00 Uhr: Dzumhur – Scheidweiler, gefolgt von Setkic – Nastasi; Samstag, 13.00: Dzumhur/Brkic – Scheidweiler/Bram; Sonntag, 14.00: Dzumhur – Nastasi, gefolgt von Setkic – Scheidweiler
Klare Devise
Dennoch ist die Devise für Luxemburgs 108. Davis-Cup-Begegnung im 68. Jahr klar, wie Kapitän Jacques Radoux erklärt: „Unsere Ziele sind klar: Wir sind nicht nach Sarajevo gekommen, um zu verlieren. Wenn möglich, wollen wir gewinnen. Und wenn das nicht der Fall ist, dann schauen wir uns unsere Chancen an und wollen diese realisieren. Es geht darum, jedes Match so gut zu spielen, wie es nur geht. Und wenn das heißt, unseren Gegner zu destabilisieren, dann werden wir auch das versuchen.“
Fest steht auf jeden Fall, dass „wir nicht frustriert nach Hause kommen, wenn wir verloren haben. Wenn wir unsere Arbeit gemacht haben und das gezeigt haben, was wir können, brauchen wir uns nicht zu schämen.“ Diese Aussagen sind in einer mittelfristigeren Sicht zu sehen: einerseits auf das Tennisjahr jedes Einzelnen, aber auch das der Mannschaft. „Wir spielen nicht nur zwei Wochen im Jahr Tennis. Es ist eine Entwicklung über das ganze Jahr gesehen. Sein Tennis verbessern, Erfahrungen sammeln, arbeiten: Jeder soll für den Rest der Saison so viel wie möglich aus dieser Woche ziehen und dann so gut wie möglich Tennis spielen in den verbleibenden Monaten 2013“, so Kapitän Radoux, der in Sarajevo bekanntlich auf das Quartett Ugo Nastasi (ATP 1.846), Mike Scheidweiler, Laurent Bram und Philippe Grandjean setzt.
Der Neo-Luxemburger Nastasi steht zum ersten Mal im Davis-Cup-Aufgebot. Radoux muss verschiedene Abwägungen beachten, wie er sagt, vor allem „mit Blick auf das zweite Spiel im April, das wahrscheinlich noch wichtiger sein wird“. Dort wird dann wieder Gilles Muller zur Verfügung stehen und wohl auch wieder Gilles Kremer, der momentan seine Ausbildung zum Sportlehrer absolviert.
Scheidweiler, Nastasi
Für Sarajevo kommt das beste FLT-Doppel, Muller/Scheidweiler (14 Siege, 5 Niederlagen), nicht zustande. Die nächstwahrscheinliche Option war Scheidweiler/Bram, die dann auch für Samstag gegen Dzumhur/Brkic aufgeboten wird.
Den Auftakt macht am Freitag (01.02.13) die bosnische Nummer eins Damir Dzumhur (234) gegen Mike Scheidweiler, gefolgt vom Duell Aldin Setkic (268) gegen Ugo Nastasi.
Radoux hat angekündigt, einen Spieler nicht unbedingt über drei Tage einzusetzen, was bei der jetzigen Aufstellung aber bei Mike Scheidweiler der Fall wäre. So könnte man davon ausgehen, dass – in Anbetracht des Resultates – am Sonntag Bram zum Einsatz kommen könnte.
Die Doppelspieler und der Einzelspieler Nummer drei und vier können jeweils bis eine Stunde vor dem Auftakt gewechselt werden.
Keine Prognose
Der Gegner hat mit Damir Dzumhur (234) und Aldin Setkic (268) zwei starke Spieler aufgeboten. Eine Prognose will der FLT-Kapitän aber nicht abgeben: „Die beiden sind ungefähr 240 im Ranking. ‹Déi si scho ganz gutt.› Ich will nicht vorhersagen, wie viele Matches wir gewinnen. Aber unsere Ziele sind wie bereits erwähnt klar definiert.“
Fakt ist also: Luxemburg ist der Außenseiter, braucht sich aber auf tennistechnischer Ebene nicht zu verstecken, auch wenn drei Viertel der Spieler keine Profis mehr sind. Die Begegnung in eine größere Optik zu stellen, ist nicht nur logisch, sondern auch der richtige Schritt.
Fernsehübertragung
Seit Montag weilt das FLT-Team in Sarajevo. Gespielt wird in der Mojmilo Sports Hall, die für die Olympischen Winterspiele 1984 erbaut wurde. Etwa 1.500 Zuschauer passen in die Halle. Der Eintritt wird gratis sein, das Fernsehen überträgt drei Tage.
Trainieren konnten die Luxemburger erst am Dienstag auf dem Platz, da dieser wegen einiger ‹Knuppen› neu gestrichen werden musste und am Montag noch nicht trocken war. „Der Platz ist schwer zu spielen. Der Absprung ist schwer zu berechnen. Der Platz ist nicht unbedingt so schnell, nimmt den Drall aber gut an“, erklärt Radoux.
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