Der Pokalverteidiger Gym Bonneweg schien für die Titelverteidigung gut gerüstet und mit dem Erfolg gegen Mamer im Halbfinale am Freitag auch die Wende geschafft zu haben. Endlich hatte man einen Mitfavoriten in dieser Saison schlagen können. Und in der Tat legten die Spielerinnen von Michel Beautier konzentriert und als geschlossene Mannschaft schnell und auch verdient mit 2:0 vor.
Die Teams
Walferdingen:
Nathalie Braas, Liz Alliaume, Lara Ernster, Aleksandra Ondelj, Betty Hoffmann, Karolina Zielinska, Maryse Welsch (Libero). Eingewechselt: Barbara Thoenessen, Fabienne Welsch, Lena Braas.Gym:
Nora Kalich, Myriam Webers, Ina Röper, Dajana Voelz, Annemarie Jomé, Anja Klose, Sally Barthel (Libero). Eingewechselt: Danielle Mipoka.
Den ersten Durchgang hatte Walferdingen regelrecht verschlafen. Zu zögerlich agierten die Spielerinnen um Nathalie Braas. Gym schlug gut auf und stellte einen taktisch guten Block, so dass die Walferdinger Angreiferinnen öfters an dieser Mauer scheiterten. Mit 25:17 war Gym vielversprechend gestartet und lag auch im dritten Satz mit 8:5 in Front. Walferdingen kämpfte sich nach und nach ins Spiel. Die spielerischen Elemente wurden erst einmal hintangestellt. Kampf war Trumpf. Die beiden Angreiferinnen Nathalie Braas und Betty Hoffmann fanden besser in die Partie und Stellerin Aleksandra Ondelj verteilte auch besser. In dieser Phase war es aber Gym, die mit den bis dahin kaum zu bremsenden Dajana Voelz und Nora Kalich in einer aufreibenden Phase noch einmal einen draufsetzte. Walferdingen verkrampfte und verlor auch den zweiten Satz.
Die Spielerinnen von Serge Karier standen nun mit dem Rücken zur Wand. Mit einer immer besser werdenden Betty Hoffmann ging die Résidence nach einem 0:2 mit 8:4 im dritten Satz in Führung. Gym verlor teilweise die Sicherheit, keine Seltenheit in dieser Saison, vergab man doch in den letzten Wochen mehrmals eine 2:0-Satzführung. Als Gym aber aufholte und in diesen Set mit 12:11 in Front ging, schien die Partie definitiv in eine Richtung zu laufen. Serge Karier brachte aber mit der Einwechslung von Barbara Thoenessen neuen Schwung in das Spiel seiner Mannschaft. Als Hoffmann beim Service dann eine gute Hand bewies, kippte das Spiel. Zunächst blieb Gym ruhig und versuchte das Spiel aus der Annahme heraus neu zu sortieren, doch Walferdingen war nun lanciert und fand den Anschluss.
Offener Schlagabtausch
Gym schien nicht schockiert, Voelz und Kalich legten mit 3:0 vor und über 8:6 und 16:15 verwaltete der Cupverteidiger nicht nur diesen Vorsprung, sondern konnte diesen auf 20:17 wieder ausbauen. Bei 24-22 hatte Gym den ersten Matchball, Thoenessen wehrte mit einem guten Angriff ab, dann war es Hoffmann, die mit einem Hinterfeldangriff den zweiten Matchball zunichte machte. Gym agierte bei den abgewehrten Bällen aus dem Spiel heraus zu ungenau und zögerlich und vergab durch Kalich und Voelz gute Gelegenheiten. Es wurde ein offener Schlagabtausch, in dem Hoffmann ihren Farben mit 27:26 einen dritten Satzball verschaffte und Gym mit einem Netzfehler den Set und das Spiel hergab.
Im Entscheidungssatz legte Walferdingen mit 4:1 und 8:2 vor und schien sich nun klar abzusetzen. Gym fing sich wieder und kam Punkt für Punkt heran. Sinnbildlich kam das Aus durch einen verschlagenen Ball von Voelz. Gym hatte den Cup schon so gut wie in der Hand und gab ihn selbst wieder her, wobei hier die Leistung und der Kraftaufwand von Walferdingen nicht zu verkennen waren. Der Siegeswille und am Ende auch das Nervenkostüm der Spielerinnen von der Résidence waren so hoch, dass sie den ersten Cupgewinn der Damen in der Vereinsgeschichte perfekt machten.
Stimme zum Spiel
Serge Karier (Trainer Walferdingen): „Sicherlich kein Spiel für schwache Nerven. Respekt für meine Mannschaft für den Willen und die Nervenstärke in der ganz engen Schlussphase. Sogar einen Aufstellungsfehler (Walferdingen stand nur zu 5 auf dem Spielfeld, d.Red.) so wegzustecken, spricht für das Team.
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