Die Münchner Bayern sind auf ihrem Weg zum 23. Meistertitel nicht aus der Bahn zu werfen. Das 1:0 im Sonntagsspiel beim abstiegsbedrohten 1899 Hoffenheim war der 20. Saisonerfolg – für den Tabellenvorletzten ist es die 16. Niederlage gewesen. Nichts Neues also im Süden am 24. Spieltag der Bundesliga. Dafür schlägt das Fußball-Herz im Westen umso heftiger.
Dank ihrer überragenden Doppeltorschützen Julian Draxler und Robert Lewandowski feierten Schalke 04 und Borussia Dortmund souveräne Erfolge und steigerten die Vorfreude auf das brisante Revierderby am nächsten Samstag in Gelsenkirchen. „Mit dem 4:1-Sieg im Rücken und vor unseren Fans in der Arena werden wir gegen Dortmund alles in die Waagschale werfen“, versprach der frühere BVB-Profi Christoph Metzelder nach dem tollen Auftritt in Wolfsburg.
Gala
Einen Tag nach der überraschenden Reduzierung der ursprünglichen Drei-Spiele-Sperre durch das DFB-Bundesgericht führte Lewandowski sein Team mit einer Gala und zwei frühen Treffern zum 3:1 gegen Hannover 96. Danach gab sich der polnische Ausnahmestürmer redselig wie selten. „Ich musste zwei Spiele zuschauen, da bin ich jetzt natürlich zufrieden“, sagte er unbeeindruckt von den Spekulationen um einen möglichen Wechsel zum FC Bayern.
Borussia Mönchengladbach pirschte sich schon am Freitag mit dem 1:0 in Frankfurt an die Europapokal-Plätze heran, während Aufsteiger Fortuna Düsseldorf gestern mit einem 1:1 gegen den FSV Mainz 05 zumindest einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt holte. Sieben Zähler beträgt nun der Abstand auf den Relegationsplatz. Abgerundet wurde das fast perfekte Wochenende der Clubs an Rhein und Ruhr durch den 2:1-Sieg von Bayer Leverkusen gegen den VfB Stuttgart.
Geduldsprobe
Allerdings stellte die drückend überlegene Bayer-Elf nicht nur ihren Teamchef Sami Hyypiä („Ich bin heute um fünf Jahre gealtert“) auf eine harte Geduldsprobe. Die Tore von Stefan Kießling (82./Handelfmeter) und Lars Bender (86.) fielen erst spät.
Vom enttäuschenden Nord-Quartett konnte nur der Hamburger SV beim dürftigen 1:1 gegen das mit Interimscoach Ludwig Preis ungeschlagene Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth einen Zähler sammeln. Noch schlimmer erging es dem einstigen Muster-Club Werder Bremen, der Abstiegskandidat FC Augsburg mit 0:1 unterlag. Das viertbeste Rückrundenteam setzte seinen Aufwärtstrend unter Markus Weinzierl hingegen fort, sicherte den Relegationsplatz nach hinten ab und kann sogar noch auf den direkten Klassenerhalt hoffen, wenn es so weitergeht. „Wir haben noch nichts erreicht“, mahnte der Trainer jedoch.
Anders als beim Gegner zeigt die Bremer Formkurve steil bergab. Die Weser-Elf droht sogar in den Abstiegsstrudel zu geraten. So ist es kein Wunder, dass sich Werder-Institution Thomas Schaaf Kritik und erstmals in seiner erfolgreichen Amtszeit sogar einer beginnenden Trainerdiskussion ausgesetzt sieht. „Die kommt doch immer auf, wenn du dreimal hintereinander verlierst“, wiegelte Schaaf ab.
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