Am Mittwoch wird in der BGL Ligue der 14. Spieltag nachgeholt. Jeunesse hat am Wochenende alle Voraussetzungen erfüllt, damit die Partie gegen Doublesieger F91 das Prädikat „Spitzenspiel“ verdient, denn die Escher verdrängten Düdelingen vom zweiten Tabellenplatz.
Jeunesse erwischte zum Rückrundenstart einen Einstieg nach Maß: „’Mission accomplie›, so kann man das nennen.“ Für Torwart Marc Oberweis war es wichtig „dass wir nach der schwierigen Vorbereitung gut aus den Startlöchern gekommen sind“.
Zwei der insgesamt drei Tore am Sonntagabend gegen Petingen gingen auf das Konto vom belgischen Neuzugang Sébastien Dufoor: „Er ist ein Spieler, der uns vorne guttut, denn er kann den Ball auch mal halten. Doch man kann ihn nicht nach seiner ersten Partie bewerten. Wenn er in jeder Begegnung zwei Tore schießt, dann hat er eingeschlagen wie eine Bombe.“
„Mehr Qualität“
Der Belgier ist zum Rekordmeister gekommen, „um uns offensiv noch mehr Qualität zu bringen. Wir sind zufrieden mit seinem Auftakt, und er ist es auch. Man wird sehen, wie er sich nun gegen die direkte Konkurrenz beweisen wird“.
Eine erste Gelegenheit dazu hat er am Mittwoch, wenn der 14. Spieltag ab 19.00 Uhr auf der Escher „Grenz“ nachgeholt wird. Die „Bianconeri“ wissen, dass sie den Nachbarn aus der „Forge du Sud“ vor dem direkten Duell geärgert haben, als sie den Doublesieger auf den dritten Platz verdrängt haben.
Traditionsreich
„Es handelt sich mit Sicherheit um ein traditionsreiches Match. Die zwei Teams aus dem Süden, die sich in den letzten Jahren immer um die Meisterschaft und den Pokal stritten, treffen aufeinander“, analysiert Oberweis die Vorzeichen, und fügt hinzu: „Auch auf dem Papier ist es eine ganz enge Angelegenheit. ‹Et kann ee Meedchen oder e Jong ginn. Ech hoffen awer, dass et e klenge schwarz-wäisse Jong gëtt.“
Oberweis’ Arbeits- und Nationalteamkollege Dan da Mota saß am Sonntag die ersten 75 Minuten in Grevenmacher auf der F91-Reservebank: „Das war die Entscheidung des Trainers. Die kam für mich so überraschend wie für alle anderen Beteiligten auch.“ Dass der Doublé-Sieger sich beim CSG nicht durchsetzen konnte, lag für den Nationalspieler an „einem ‹manque de réussite›. Die Chancen waren da, nur haben wir sie nicht genutzt.“
Neuzugang Alexander Karapetian „muss sich erst an die Luxemburger Meisterschaft gewöhnen. Hier gibt es mehr Duelle, gestern (am Sonntag) hatte er nicht viel Freiraum“.
Psychologische Vorteile
Dass Jeunesse in der Tabelle am Hesse-Team vorbeigezogen ist, scheint in Düdelingen kein Grund zur Beunruhigung zu sein: „Jeunesse ist nicht unser direkter Konkurrent. Wir müssen uns an der Fola orientieren, wenn wir noch etwas mit der Meisterschaft zu tun haben wollen“, meinte Da Mota konsequent. Heißt also auch, dass „wir bis zum Saisonende mindestens drei Punkte in jedem Spiel einfahren wollen“.
Die psychologischen Vorteile liegen allerdings vor dem Prestigeduell klar aufseiten der Escher: Durch drei Tore gestärkt, treten die „Bianconeri“ auf der heimischen „Grenz“ an und Neuzugang Dufoor hat im Gegensatz zu Karapetian bereits doppelt getroffen.
Auf seinen Arbeitskollegen angesprochen, meint Oberweis: „Dan ist ein Spieler, der von seiner Kraft lebt, der auf seiner Seite ackert und schwer zu verteidigen ist“, und fügt schmunzelnd hinzu: „Ich hoffe, dass Dan nicht allzu oft gefährlich vor meinem Tor auftaucht.“ Das sieht sein Gegenüber dann doch etwas anders und meint grinsend: „Und ich hoffe, dass Marc mir mit einer kleinen ‹Boulette› den Platz zum 1:0-Siegtor offen lässt.“
(Christelle Diederich/Tageblatt.lu)
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