Quasi im Hauruck-Verfahren sollte das neue Geschäftsmodell der Luxair am kommenden Montag durch den Verwaltungsrat gepeitscht werden, so der Vorwurf der Gewerkschaften am Mittwoch. Ein Unding für OGBL, LCGB und NGL-Snep, ihre Antwort: eine Demonstration zu Beginn der Verwaltungsratssitzung.
Nun wurde die Kundgebung abgeblasen. Man habe mit dem Verwaltungsratspräsidenten Paul Helminger vereinbart, dass am kommenden Montag keine Entscheidung über das neue Geschäftsmodell fallen wird, so Hubert Hollerich (OGBL) am Freitag Tageblatt.lu gegenüber. Auch wenn das Modell, das auf aufgrund von Empfehlungen von Unternehmensberater Roland-Berger erstellt wurde, vorgestellt und erörtert werde.
Verschnaufpause
Damit haben die Gewerkschaften jene Verschnaufpause herausgeschlagen, die sie von Anfang an wollten, um das geplante Geschäftsmodell in Ruhe und in allen Details untersuchen zu können. Und um gegebenenfalls auch zusätzliche Fragen stellen zu können, so Hollerich.
Der Gemischte Betriebsrat sollte ebenfalls erst kurz vor der Verwaltungsratssitzung informiert werden. Damit wäre die gesetzlich vorgeschriebene Mitsprache zur Farce degradiert worden, haderten die Gewerkschaften.
Dabei ist das neue Geschäftsmodell von enormer Bedeutung für die Belegschaft, gibt Hollerich zu bedenken. Schließlich soll auf seiner Grundlage der neue Kollektivvertrag ausgehandelt werden. Dass die Geschäftsführung nun einlenkt hat, führt Hollerich auch auf die große Mobilisierungsbereitschaft einer zunehmend beunruhigten Belegschaft zurück. Am Montag hätte man mehr als eine kleine Gewerkschaftsaktion erlebt.
Ein Sozialkonflikt bei der Luxair wäre zu einem für die Gesellschaft äußerst ungünstigen Zeitpunkt gefallen. Erst vor wenigen Tagen hatte die spanische Billigfluggesellschaft Vueling der Luxair mit ihren Billigpreisen den Kampf angesagt.
Zu Demaart
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