Auch nach den nicht hundertprozentig ideal verlaufenen Tests vor der Saison bleiben die Ziele die gleichen, wie bereits am Saisonende 2012 definiert: Besser als Vierter in der Konstrukteurswertung und besser als Dritter in der Fahrerwertung.
" class="infobox_img" />Gerard Lopez hat ehrgeizige Ziele für die kommende Formel 1-Saison. (www.msp.lu/Jerry Andre)
Das mag (sehr) ambitiös klingen, aber wie schrieb Gerard Lopez bereits im Vorwort der Teambroschüre 2013: „Wir haben 2012 einen fantastischen Schritt nach vorne gemacht; darauf wollen wir natürlich aufbauen und es demnach noch besser machen. Besser als Vierter in der Konstrukteurswertung bedeutet: Dritter werden oder besser. Besser als Dritter in der Fahrerwertung bedeutet: Zweiter werden oder besser. Das sind hochfliegende Ziele („lofty targets“ im englischen Original, d.Red.), aber der einzige Weg um sich zu verbessern ist: Sich neue Ziele setzen. Wettbewerb verstärkt jedermanns Streben nach Siegen, aber wir sind bereit für diesen Kampf.“
Daran haben die Tests vor der Saison also nichts geändert, auch wenn sie u.a. wegen zeitweiliger Erkrankung von Kimi Räikkönen und den Wetterbedingungen nicht ganz nach Wunsch verliefen. Und auch wenn diese Tests gezeigt haben, dass aus den letztjährigen Top 4 (Red Bull, Ferrari, McLaren, Lotus) wohl Top 5 (plus Mercedes, mit Neuzugang Lewis Hamilton) geworden sind: „Das ändert nichts. Klar scheint: Titelverteidiger Red Bull ist das zu schlagende Team. Die anderen vier, oder vielleicht auch fünf, liegen nahe beieinander.“
Weltmeister oder Vize
Was das Ziel in der Fahrerwertung angeht, so heißt dies für Kimi Räikkönen (der Finne landete letzte Saison einen Sieg) und den Franzosen Romain Grosjean nicht mehr und nicht weniger als entweder Weltmeister oder Vize-Weltmeister zu werden. Trotz Vettel, Alonso, Button und Co. sagt Lopez: „Vom Talent her ist es sicher möglich. Und vom Auto her wissen wir, dass wir nicht schlecht sind.“ Und eine Einschätzung von 2012 wird Lopez – wohl zu Recht – nicht ändern: Räikkönen/Grosjean sind eine der schnellsten Fahrerpaarungen des Paddocks.
Die Saison 2013 steht also vor der Tür, aber alle Teams haben 2014 mit umfangreichen Regeländerungen schon lange im Hinterkopf, so auch Lotus: „Die Entwicklung läuft maximal, begann schon vor zwei Jahren.“ Der Motor habe hier eine zentrale Bedeutung, so Lopez; hier arbeite man eng mit Renault – lieferte u.a. auch die drei letzten Weltmeister-Motoren an Red Bull – zusammen.
„Würde mich reizen“
Spricht man mit Gerard Lopez über Formel 1, kommt man um „Geschäftliches“ bekanntlich nicht umhin, sieht er mit Partner Eric Lux und der gemeinsamen Risiko-Kapitalgesellschaft Genii Capital – hundertprozentiger Besitzer von Lotus F1 – die „Königsklasse“ des Motorsports doch auch und v.a. als Business-Plattform.
Innerhalb derer das Lopez-Team des Öfteren neue Wege beschreitet: Wie z.Bsp. auf den Seitenkästen Werbung machen für einen Film (Batman) oder ein Videospiel (Angry Birds Star Wars), resp. mit einer Musikgruppe – Linkin Park – zusammenarbeiten und gemeinsam ein iPad-Spiel auf den Markt bringen. In diesem Zusammenhang machte Lopez im Tageblatt-Gespräch eine hochinteressante Aussage: „Würde ich gefragt werden würde mich das reizen, für die Formel 1 im Allgemeinen solche Strategien zu entwerfen. Denn auf diesem Markt, bei den jungen Leuten, liegt das große Wachstums-Potenzial der Formel 1, und überhaupt des Sports.“
Das ganze Interview mit Gerard Lopez: in der Print-Ausgabe des Tageblatt vom Samstag, 16. März.
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