Im Reifen-Roulette lag Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen Lotus nach 58 Runden im Albert Park überraschend vor dem spanischen Vizeweltmeister Fernando Alonso, der im Ferrari das direkte Duell mit Vettel für sich entschied.
Formel 1 in Zahlen
Grand Prix von Australien, in Melbourne (58 Runden à 5,303 km/307,574 km):
1. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus 1:30:03,225 Std. (Schnitt: 204,927 km/h); 2. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari + 0:12,451 Min.; 3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull + 0:22,345; 4. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 0:33,577; 5. Lewis Hamilton (England) Mercedes + 0:45,561; 6. Mark Webber (Australien) Red Bull + 0:46,800; 7. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India + 1:05,068; 8. Paul di Resta (Schottland) Force India + 1:08,449; 9. Jenson Button (England) McLaren Mercedes + 1:21,630; 10. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 1:22,759; 11. Sergio Perez (Mexiko) McLaren Mercedes + 1:23,367; 12. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso + 1:23,857; 13. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Sauber + 1 Runde; 14. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 1 Runde; 15. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia + 1 Runde; 16. Charles Pic (Frankreich) Caterham + 2 Runden; 17. Max Chilton (England) Marussia + 2 Runden; 18. Giedo van der Garde (Niederlande) Caterham + 2 Runden.
Ausfälle:
Pastor Maldonado (Venezuela) Williams (25. Runde); Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes (27. Runde); Daniel Ricciardo (Australien) Toro Rosso (40. Runde).Nicht am Start:
Nico Hülkenberg (Emmerich) SauberSchnellste Rennrunde:
Kimi Räikkönen (Lotus) 1:29,274 Min. Pole Position: Sebastian Vettel (Red Bull) 1:27,407 Min.Fahrer-Wertung nach 1 von 19 Rennen:
1. Kimi Räikkönen 25 2. Fernando Alonso 18 3. Sebastian Vettel 15 4. Felipe Massa 12 5. Lewis Hamilton 10 6. Mark Webber 8 7. Adrian Sutil 6 8. Paul di Resta 4 9. Jenson Button 2 10. Romain Grosjean 1.Team-Wertung nach 1 von 19 Rennen:
1. Ferrari 30 2. Lotus 26 3. Red Bull 23 4. Mercedes 10 5. Force India 10 6. McLaren Mercedes 2.Nächstes Rennen:
GP Malaysia am 24. März in Sepang.
Für den Finnen war es der 20. Sieg seiner Karriere. `Wir können mit dem heutigen Tag zufrieden sein. Wir standen auf der Pole Position. Natürlich will man dann auch das Rennen gewinnen, aber die Reifen haben nach einem guten Start sehr stark abgebaut», sagte Vettel: `Kimi hatten wir am Anfang gar nicht auf der Rechnung. Das Jahr auf dem Podium zu beginnen, ist hervorragend. ` Red-Bull-Teamchef Christian Horner meinte: `Bei diesen Bedingungen, wie das Auto mit den Reifen umgegangen ist, war Platz drei für Sebastian heute das Maximum. Es ist noch ein langer Weg, in einer Woche sind wir wieder gut aufgestellt.»
Adrian Sutil feierte mit Platz sieben im Force India ein gelungenes Comeback in der Königsklasse und lag damit nur zwei Plätze hinter Mercedes-Neuzugang Lewis Hamilton, der als Fünfter hinter Ferrari-Fahrer Felipe Massa das Podest klar verpasste. Sein Silberpfeil-Kollege Nico Rosberg musste kurz vor Halbzeit des Rennens wegen Elektronik-Problemen aufgeben. Gar nicht am Start war Nico Hülkenberg, bei dessen Sauber Probleme mit dem Benzinsystem aufgetreten waren.
Perfekter Start
Vettel hatte sich nach dem Regenchaos am Samstag, das zum Abbruch des Qualifyings gesorgt hatte, am Sonntagmorgen in seiner `Hungry Heidi» souverän die Pole Position vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber und Hamilton gesichert. `Das war sicherlich nicht einfach heute. Ich habe zwei gute Runden gehabt, einmal mit den Intermediates, einmal mit den weichen Reifen. Da habe ich das richtige Gefühl gehabt», sagte Vettel. Für Nico Hülkenberg (Emmerich) war schon vor dem Start Schluss. Ein technisches Problem stoppte den 25-Jährigen. `Das ist schon sehr frustrierend. Wir hatten Probleme mit dem Auto und konnten es nicht sicher einorden. Das war ein zu großes Risiko», sagte Hülkenberg.
Vettel erwischte einen perfekten Start, während Webber direkt einige Plätze zurückfiel. Im internen Ferrari-Duell widerstand Massa den Angriffen von Alonso erfolgreich, während Hamilton zwischenzeitlich Räikkönen vorbei lassen musste. Bereits nach sieben Runden fuhr Vettel zum Reifenwechsel an die Box, die Silberpfeile blieben deutlich länger draußen und bestimmten das Tempo an der Spitze. Zwischenzeitlich lagen in Rosberg, Sutil und Vettel sogar drei deutsche Fahrer an der Spitze des Feldes.
Sutil, der im Gegensatz zu den Top 10 des Qualifyings auf den härteren Reifen starten konnte, blieb bis zu Runde 21 auf der Strecke und sammelte bei seinem Comeback fleißig Führungskilometer. Vettel und Sutil kamen anschließend gleichzeitig zum Reifenwechsel in die Box. Zwar ging Sutil vor dem dreimaligen Champion wieder auf die Strecke, doch Vettel schnappte sich den Gräfelfinger wenig später.
Schwierige Bedingungen
Für Rosberg war das Rennen in der 27. Runde gelaufen. Der Shanghai-Sieger des vergangenen Jahres musste seinen Silberpfeil an dritter Stelle liegend abstellen. `Das Auto hatte vorher schon eine Weile gestottert, am Ende war es ein Elektronikproblem. Das war das Aus», sagte Rosberg: `Es war heute schwierig, das Rennen zu lesen, es waren ganz schwierige Bedingungen da draußen. Unsere Vorderreifen hatten einen sehr hohen Verschleiß. Vielleicht hatten andere Autos damit weniger Probleme. Wir haben aber eine solide Basis, es ist besser als im letzten Jahr, wir haben einen positiven Trend.»
Wenig später fielen die ersten Tropfen im Albert Park, doch der befürchtete starke Regen blieb aus. An der Spitze fuhr Räikkönen einen Vorsprung von mehr als 15 Sekunden heraus, um in der 34. Runde zu seinem vermeintlich letzten Reifenwechsel in die Boxengasse einzubiegen. Wenig später holte sich Vettel zum dritten Mal neue Pneus und machte sich auf die Verfolgung von Alonso, ohne den Spanier letztlich ernsthaft gefährden zu können. Derweil zog Räikkönen an der Spitze einsam seine Kreise und fuhr den Sieg sicher nach Hause.
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