Der Heppenheimer verwies nach einem hochriskanten Überholmanöver Red-Bull-Teamkollege Mark Webber auf Platz zwei und feierte damit seinen 27. Grand-Prix-Erfolg. Vettel übernahm mit 40 Punkten die Führung im WM-Klassement vor Australien-Sieger Kimi Räikkönen (31) und Webber (26).
Formel 1 in Zahlen
Grand Prix von Malaysia, in Sepang (56 Runden à 5,543 km/310,408 km):
1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:38:56,681 Std. (Schnitt: 188,231 km/h); 2. Mark Webber (Australien) Red Bull + 4,298 Sek.; 3. Lewis Hamilton (England) Mercedes + 12,181; 4. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes + 12,640; 5. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari + 25,648; 6. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus + 35,564; 7. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus + 48,479; 8. Nico Hülkenberg (Emmerich) Sauber + 53,044; 9. Sergio Perez (Mexiko) McLaren Mercedes + 1:12,357 Min.; 10. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso + 1:27,124; 11. Valtteri Bottas (Finnland) Williams + 1:28,610; 12. Esteban Gutiérrez (Mexiko) Sauber + 1 Runde; 13. Jules Bianchi (Frankreich) Marussia + 1 Runde; 14. Charles Pic (Frankreich) Caterham + 1 Runde; 15. Giedo van der Garde (Niederlande) Caterham + 1 Runde; 16. Max Chilton (England) Marussia + 2 Runden; 17. Jenson Button (England) McLaren Mercedes + 3 Runden; 18. Daniel Ricciardo (Australien) Toro Rosso + 5 Runden.
Ausfälle:
Fernando Alonso (Spanien) Ferrari (2. Runde/Kollision); Paul di Resta (Schottland) Force India (23. Runde/Defekt); Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India (28. Runde/Defekt); Pastor Maldonado (Venezuela) Williams (46. Runde/Defekt).Schnellste Rennrunde:
Sergio Perez (McLaren Mercedes) 1:39,199 Min. Pole Position: Sebastian Vettel (Red Bull) 1:49,674 Min.Fahrer-Wertung nach 2 von 19 Rennen:
1. Sebastian Vettel 40 2. Kimi Räikkönen 31 3. Mark Webber 26 4. Lewis Hamilton 25 5. Felipe Massa 22 6. Fernando Alonso 18 7. Nico Rosberg 12 8. Romain Grosjean 9 9. Adrian Sutil 6 10. Nico Hülkenberg 4 11. Paul di Resta 4 12. Sergio Perez 2 13. Jenson Button 2 14. Jean-Eric Vergne 1.Team-Wertung nach 2 von 19 Rennen:
1. Red Bull 66 2. Lotus 40 3. Ferrari 40 4. Mercedes 37 5. Force India 10 6. Sauber 4 7. McLaren Mercedes 4 8. Toro Rosso 1.Nächstes Rennen:
Grand Prix von China am 14. April in Shanghai.
Auf dem 5,543 Kilometer langen Sepang International Circuit in Malaysia schnappte sich Lewis Hamilton in seinem Mercedes Position drei. Für das erste Podium hatte dessen Vorgänger Michael Schumacher noch zweieinhalb Jahre gebraucht – der Brite nur zwei Rennen.
Gleich dahinter reihte sich der zweite Silberpfeil-Mann Nico Rosberg ein. Für Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg reichte es bei seinem Sauber-Renndebüt am Sonntag noch zu Platz acht und vier Zählern.
Pech hatte Adrian Sutil, der zum Saisonauftakt noch Siebter geworden war. Wegen technischer Probleme stieg der Gräfelfinger in der 29. Runde in der Teamgarage aus seinem Auto. Zuvor hatte seine Crew massive Probleme bei den Reifenwechseln gehabt.
Guter Start
Um 9.03 Uhr erloschen die roten Rennampeln zum zweiten Mal in diesem Jahr. Und Vettel erwischte einen guten Start. Der Heppenheimer verteidigte seine Pole und bog als Erster in die Kurve ein. Dahinter gab’s Aufregung. Fernando Alonso fuhr dem Red Bull von Vettel leicht auf und ramponierte dabei seinen Frontflügel. Mark Webber war’s egal. Vettels Teamkollege schob sich vom fünften auf den zweiten Platz.
Alonso fuhr trotz Schäden an seinem Auto nicht in die Teamgarage – das wurde bald bitter bestraft. Schon in der zweiten Runde war für den Vorjahressieger Schluss. Der Asturier musste seinen Ferrari im Kiesbett abstellen. Ein herber Rückschlag im Titelrennen.
Dass es ein kniffliger Grand Prix werden würde, hatte nochmals die Aufwärmrunde deutlich gemacht. Die Fahrer unternahmen serienweise unfreiwillige Ausflüge ins Kiesbett. «Es ist richtig nass in Kurve drei», funkte McLaren-Mann Jenson Button an die Box.
Peinlicher Fauxpas
Sein früherer Teamkollege Lewis Hamilton leistete sich im achten Umlauf einen peinlichen Fauxpas. Der Brite kam in die Garage – bog zunächst jedoch bei seinem ehemaligen Rennstall McLaren ein. Dann ging’s aber gleich weiter zur Crew der Silberpfeile von Mercedes. Ein erstes Malheur ereilte auch Sutil. Wegen Problemen an einem Reifen konnte der Gräfelfinger zunächst nicht aus der Box, dahinter kam schon Force-India-Teamkollege Paul di Resta angefahren.
«Wir wissen, dass unser Auto schnell ist, aber leider sind die Reifen nicht so schnell wie unser Auto», hatte Vettel nach seiner 38. Pole Position am Samstag gesagt. In Runde fünf ging der 25-Jährige dann erstmals an die Box, um Medium-Pneus aufziehen zu lassen.
An der Spitze drehte Webber mit der härteren Mischung unbeirrt seine Runden. Hinter dem führenden Australier ergab sich nach rund einem Drittel der 310,408 für die Reifen schonungslosen Kilometer folgendes Bild: Vettel, Hamilton und dessen Teamkollege Nico Rosberg.
Von Rang zwölf gestartet, schob sich bis dato Nico Hülkenberg auf Platz sechs vor. Für den Emmericher war es sein Renndebüt im Sauber. In Melbourne hatte er kurzfristig auf seinen Start wegen Problemen mit der Benzinzufuhr an seinem Auto verzichten müssen.
Knappes Mannöver
Zur Halbzeit wurde es Vettel dann hinter Webber zu bunt. «Mark ist zu langsam, aus dem Weg», zischte der Abonnement-Weltmeister via Funk. Renningenieur Guillaume Rocquelin mahnte Vettel zur Geduld. Dann schlug seine Stunde. In der 46. Runde schnappte sich Vettel in einem ganz engen Fight mit Webber kurz nach der Boxen-Ausfahrt die Führung. Ein knappes Manöver. «Das ist töricht», sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner dazu über Funk.
Bei Mercedes sorgte Ross Brawn für klare Verhältnisse. Wenige Runden vor Schluss verbot der Silberpfeil-Teamchef dem stark agierenden Rosberg, Hamilton zu überholen. «Lass den Abstand zu Lewis. Hinter dir ist eine große Lücke, nach vorne auch», sagte Brawn. «Ich möchte, dass beide Autos ins Ziel kommen.» An Vettels Position rüttelten aber beide nicht mehr.
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