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Boys for Brazil

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Die neu formierte Mannschaft, besonders die Abwehr, der Engländer lässt vermuten, dass nun endlich die Ära nach Terry und Ferdinand angebrochen ist.

West Ham United zieht ab der Saison 2016 ins Olympia-Stadion um. Und Michael Owen gibt seinen Rücktritt bekannt, das Ende einer Story, die nur in seinen jungen Jahren von Erfolg gekrönt war. Das Gegenteil von Owen ist Beckham, der sich pertinent weigert, aufzuhören. Dennoch haben beide eine Gemeinsamkeit: beide verdienten am meisten Geld in den Jahren, in denen sie nicht oder nur schlecht spielten. Und bei Beckham ist ein Ende nicht abzusehen.

Wenn sich England nicht für die WM in Brasilien qualifiziert, hat die einheimische Presse den Schuldigen schnell gefunden: Nationaltrainer Hodgson. Der ist zu nett und zu unentschlossen. Er rief Rio Ferdinand zurück in den Kader, der sagte erst „Ja“ und dann „Nein, danke“.

Es ist höchste Zeit, die Jungen zu integrieren, und zwar nicht nur scheibchenweise dann, wenn sich ein alternder Star wegen Verletzung oder wegen eines lädierten Egos abmeldet. Terry, Lampard, Ferdinand und Gerrard sollten allein schon wegen der Reisestrapazen nicht nach Brasilien reisen. Die Chamberlain, Wilshere, Walcott, Sturridge, Smalling, Cleverley, Young, Welbeck und Zaha eignen sich viel besser für das Abenteuer WM 2014, wo Sonne, Sand, Samba, Strandbars, Frauen und Elfmeterschießen auf sie warten.

Kleiner unter Großen

Als Michael Owen seinen Abschied für kommenden Mai bekannt gab, fragten die meisten: „Ja, spielt der denn noch?“. Bei Stoke City, seinem letzten Arbeitgeber, kam er nicht mehr zum Einsatz, was eher für als gegen ihn spricht. In Liverpool war er Klasse, doch mit 19 holte er sich eine Muskelverletzung, die nie mehr ordentlich heilte. Dennoch holte ihn Real, danach Newcastle und Manchester United. Dort erzielte er mal den Siegtreffer im Derby gegen City, was normalerweise für ein Denkmal reicht. Jetzt, im Zuge der WM-Qualifikation, erinnert man sich wieder seiner Heldentaten.

Wie sein Tor gegen Argentinien bei der WM 1998, oder seine drei Tore in München an einem Samstag im September 2001, die Deutschland in ein kollektives Trauma stürzten. England und Owen scheiterten jedoch bei der WM 2002 in Japan an Brasilien. Deutschland, über Umwege qualifiziert, besiegte die gesamte Weltelite wie Saudi-Arabien, Kamerun und die USA und verlor das Finale gegen Brasilien.

Übrigens, auch ohne die drei Tore von Owen hätte England damals in München gewonnen, denn Gerrard und Heskey erzielten ebenfalls ein Tor. Für viele war das 5:1 schöner als das 4:2 aus einem anderen Spiel, was man rein rechnerisch verstehen kann.

Im Gegenteil zu Owen hätte Heskey übrigens bei Stoke sehr gut in die Mannschaft gepasst.

West Ham olympisch

Ob West Ham ins Olympia-Stadion passt, ist eine berechtigte Frage. Die Fans sind skeptisch und sie haben Recht. Im Boleyn Ground im Upton Park waren auch Zweitligaspiele von West Ham unterhaltsam, ins Olympia-Stadion werden kaum 50.000 Zuschauer pilgern, um ein Spiel gegen Rotherham oder Doncaster zu erleben.

Die Hammers müssen in 2016 also nicht nur erstklassig sein, sondern auch eine attraktive Mannschaft aufzeigen, die erstklassig spielt.