Der deutsche Fußball-Meister kam am Mittwochabend beim FC Málaga allerdings durch einen fahrlässigen Umgang mit seinen Tormöglichkeiten nicht über ein 0:0 hinaus. Die phasenweise mitreißend spielende Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp verpasste damit eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Dienstag vor heimischer Kulisse.
Ein Treffer ist für die Dortmunder, die durch das Remis als einzige der Mannschaften im Viertelfinale der Königsklasse weiter ungeschlagen bleiben, mindestens Pflicht, um erstmals seit dem Titeltriumph 1997 und im Jahr darauf wieder unter die besten Vier zu kommen.
Erste Chance für den Gastgeber
Im Estadio La Rosaleda ging es beim ersten Europapokal-Duell von Málaga mit einer deutschen Mannschaft von der ersten Sekunde an intensiv zur Sache. Die Borussen brauchten ein paar Minuten, um ihren Rhythmus gegen den für seine Defensive gerühmten Tabellen-Fünften der Primera Division mit dem Ex-Bayern-Profi Martin Demichelis zu finden. Bis dahin sorgten die Gastgeber vor 28 900 Zuschauer auch für die erste große Chance. Der argentinische Stürmer Javier Saviola ließ Ilkay Gündogan nicht gut aussehen, traf aber aus kurzer Distanz nur das Außennetz.
Kurz danach lag Dortmunds Jung-Nationalspieler mit schmerzverzerrtem Gesicht kurz vor dem gegnerischen Strafraum auf dem Boden. Málagas Kapitän Weligton hatte Gündogan bei einem Abwehrversuch getroffen. Nach kurzer Behandlungsphase ging es aber weiter. Und wie: Denn Dortmund spielte, was die Westfalen auszeichnet. Flach, schnell, flexibel und ideenreich.
Viele Chancen, kein Tor
Allein die Torausbeute war mangelhaft. Zweimal scheiterte Mario Götze an Málagas Keeper Willy Caballero. Beim ersten Versuch in der 14. Minute hatte Robert Lewandoski auf Höhe der Mittellinie vorgelegt und Götze war nach einem Sprint über rund 30 Meter mit einem Flachschuss am Schlussmann ganz in rot nicht vorbeigekommen. Nur vier Minute später bereitete Gündogan sehenswert vor: Aber wieder war beim Keeper Endstation. «Da fehlt dann wirklich die allerletzte Konsequenz, das Tor machen zu wollen», meinte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Marco Reus (25.) hatte es auch nicht besser gemacht.
Und Málaga rappelte sich wieder auf. «Zwischendurch war es mir ein bisschen zuviel offener Schlagabtausch», räumte Zorc ein. Vor allem Weltmeister Joaquin machte auf der rechten Seite der Spanier immer wieder Druck gegen Dortmunds Maskenmann Marcel Schmelzer. Ein ums andere Mal musste wie schon so oft in der Meisterklasse BVB-Keeper Roman Weidenfeller sein ganzes Können aufbieten: Zuerst gegen Saviola (28.), dann gegen Weligton (42.). Den Kopfball des nach einer Gelben Karte im Rückspiel gesperrten Abwehrrecken konnte der Borussen-Keeper gerade noch klären. Danach war erstmal Durchatmen angesagt: Pause.
Temporeiche zweite Halbzeit
Doch auch nach dem Seitenwechsel ging es temporeich weiter – mit den Dortmundern, bei denen Kapitän Sebastian Kehl für Nuri Sahin in die Anfangsformation zurückgekehrt war, im Angriff: Götze dribbelte sich rechts im gegnerischen Strafraum durch, legte mustergültig zurück auf Lewandowski. Doch was machte der Dortmunder Mittelstürmer?! Kläglich rutschte ihm der Ball über den rechten Fuß – wieder kein Tor.
Die Kräfte der Hausherren schienen zu schwinden. Was zunächst blieb, war Dortmunds verschwenderischer Umgang mit den Chancen. Nach seinen beiden Versuchen in Abschnitt eins, scheiterte Götze noch einmal (65.). Málaga blieb bei seinen Vorstößen aber auch gefährlich. Dortmund konnte sich auch beim fulminanten Isco-Schuss auf Weidenfeller verlassen. Málaga-Coach brachte dann auch noch den ehemaligen Bayern-Profi Roque Santa Cruz, beim dauerhaften hin und her konnte aber keiner mehr ein Tor erzielen.
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