Valentino Rossi kann es noch. Daran besteht kein Zweifel. Doch die Auferstehung des italienischen Motorrad-Superstars wird wohl etwas Zeit brauchen. „Ich würde gerne aufs Podium fahren“, sagt der 34-Jährige mit Blick auf den Saisonauftakt in Doha/Katar am Sonntag (21.00 MESZ/Sport1).
Der Saisonkalender
7.4.: Katar, Losail/Doha
21.4.: Amerika, Austin/Texas
5.5.: Spanien, Jérez
19.5.: Frankreich, Le Mans
2.6.: Italien, Mugello
16.6.: Spanien, Barcelona
29.6.: Niederlande, Assen
14.7.: Deutschland, Sachsenring
21.7.: USA, Laguna Seca
18.8.: USA, Indianapolis
25.8.: Tschechien, Brünn
1.9.: Großbritannien, Silverstone
15.9.: San Marino, Misano
29.9.: Spanien, Alcañiz
13.10.: Malaysia, Sepang
20.10.: Australien, Phillip Island
27.10.: Japan, Motegi
10.11.: Spanien, Valencia
Der frühere Seriensieger ist bescheiden geworden. Verständlich, schließlich hat Rossi die schlimmste Phase seiner Karriere hinter sich. Doch das unrühmliche Kapitel Ducati ist beendet, nach der Rückkehr zu Yamaha will sich der Nationalheld in der MotoGP Schritt für Schritt wieder ganz nach vorn arbeiten. Die 18. WM-Saison ist ein echter Neustart. Rossi ist entsprechend heiß. „Ich kann kaum noch erwarten, dass es los geht“, sagt der Meister aller Klassen. Der neunmalige Champion, Titelhamster mit 125, 250 und 500 ccm sowie in der MotoGP, will auf kurz oder lang wieder um Siege kämpfen und beweisen, dass er nicht zum alten Eisen gehört.
Schnell hat sich Rossi bei seinem alten und neuen Team zurechtgefunden. Viel hat sich seit dem Abschied der berühmten Nummer 46 auch nicht getan. Wie 2010, dem letzten seiner bislang sieben Jahre bei Yamaha, fährt der Rückkehrer an der Seite von Jorge Lorenzo. Damals wurde der Spanier Weltmeister, im vergangenen Jahr holte er erneut den Titel. Das Material stimmte und stimmt. Die Chemie zwischen Rossi und Lorenzo stimmte dagegen nicht immer, dennoch hat sich der Titelverteidiger über das Comeback des Stallrivalen gefreut. Und bei den Testfahrten gestaunt. „Valentino hat mich überrascht“, sagte Lorenzo. Der 25-jährige Mallorquiner hätte nicht gedacht, dass Rossi schon in der Vorbereitung so gut mitmischt.
Verlorenes Selbstvertrauen
„The Doctor“ war schnell unterwegs und deshalb „sehr, sehr erleichtert“. Zumindest leichte Zweifel hatte Rossi anfangs gehabt, doch spätestens als in Jérez sogar eine Tagesbestzeit gelang, waren diese weggefegt. „Großartig“ fand das Rossi, schließlich hatte er einen solchen Moment zuletzt im vergangenen Sommer beim Training zum Grand Prix in Silverstone erlebt.
Die Maschine ist im Gegensatz zur Ducati stark genug, um auch in diesem Jahr dem großen Konkurrenten Honda mit seinen Spaniern Dani Pedrosa und Marc Márquez Paroli zu bieten.
„Die M1 ist mein Bike“, sagt Rossi. Er ist wieder da, wo er hingehört, und er bringt verlorenes Selbstvertrauen in die Wüste mit: „Ich weiß nach den Tests, dass ich auf einigen Strecken konkurrenzfähig bin und auf anderen nicht. Aber das Wichtigste ist, dass ich mich auf der Maschine wohlfühle. Das hilft mir überall, auch in Katar.“
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