Uli Hoeneß hat jetzt zum ersten Mal im Zusammenhang mit seiner Steueraffäre öffentlich Fehler eingeräumt. Es geht um mehr als 10 Millionen Euro von Adidas.
«Ich habe erkannt, dass ich einen schweren Fehler gemacht habe, den ich versuche, mit der Selbstanzeige zumindest halbwegs wiedergutzumachen», sagte der Unternehmer und Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München der «Sport Bild» (Mittwoch). Hoeneß weiter: «Ich will reinen Tisch machen. Das Gesetz bietet ja diese Möglichkeit.»
Eine Bank hat Werbevideos mit dem ins Visier der Steuerfahnder gerückten Hoeneß aus dem Internet entfernt. Die Filme mit Hoeneß waren bis Sonntag noch auf einer Internet-Seite der Bank zu sehen, wie das Magazin «W&V» berichtete. Auch in der Videoplattform «Youtube» seien die Filme über das Wochenende entfernt worden. In den Filmen hatte Hoeneß als Finanzexperte seine Anlagestrategien erläutert.
10,2 Millionen Euro
Hoeneß hatte seine Selbstanzeige mit dem Ende 2012 endgültig gescheiterten Steuerabkommen mit der Schweiz begründet. Es sah vor, auf Alt-Kapital deutscher Bankkunden in der Schweiz anonym und einmalig eine Pauschalsteuer zwischen 21 und 41 Prozent zu erheben. Schwarzgeld wäre damit legalisiert worden. Kapitalerträge sollten von 2013 an so hoch besteuert werden wie in Deutschland.
Nach einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» vom Dienstag handelte es sich bei dem fraglichen Geld um insgesamt 20 Millionen Mark (gut 10,2 Millionen Euro), die Hoeneß im Jahr 2000 vom damaligen Chef des Sportartikelherstellers Adidas, Robert Louis-Dreyfus erhalten haben soll. Fünf Millionen Mark seien von Louis-Dreyfus direkt überwiesen worden, fünfzehn Millionen seien eine Bürgschaft für einen Kredit gewesen.
Die Zahlung ist dem Bericht zufolge auch deshalb brisant, weil Adidas sich nur ein Jahr später mit zehn Prozent am FC Bayern beteiligte. Laut «SZ» gibt es bisher aber keinen Hinweis auf einen Zusammehang zwischen dem privaten Geschäft von Hoeneß und dem Deal.
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