Montag22. Dezember 2025

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Schiff rammt Kontrollturm – Sieben Tote

Schiff rammt Kontrollturm – Sieben Tote
(dpa)

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Im Hafen von Genua haben Retter nach dem verheerenden Schiffsunglück die Leiche von weiteren vier Opfern entdeckt. Drei weitere werden noch vermisst.

Nachdem ein Containerschiff im Hafen von Genua einen Kontrollturm gerammt hat, sind vier weitere Leichen gefunden worden. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf mindestens sieben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Drei weitere Hafenmitarbiter wurden noch vermisst und vier weitere verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Rettungskräfte entdeckten am Mittwoch zunächst drei Tote im Aufzug des eingestürzten Turmes. Alle Opfer arbeiteten in dem Kontrollturm, der nach dem Zusammenstoß zunächst zur Seite kippte und dann zusammenbrach.

Warum das Containerschiff «Jolly Nero» am späten Dienstagabend um kurz nach 23.30 Uhr vom Kurs abkam und den 54 Meter hohen Turm rammte, war weiter unklar. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt.

Technische Panne

Der Kontrollturm habe sich durch die Kollision um 45 Grad geneigt, Gebäudeteile seien ins Wasser gestürzt. Zum Unglückszeitpunkt hätten sich etwa 14 Menschen in dem Turm
aufgehalten. Feuerwehrtaucher suchten die Nacht hindurch im Hafenbecken nach den Vermissten.

Den Berichten zufolge stieß das rund 200 Meter lange Containerschiff «Jolly Nero» bei der Ausfahrt aus dem Hafen mit dem Turm zusammen, von dem aus der Schiffsverkehr im Hafen von Genua kontrolliert wird. Die Zeitung «Il Secolo XIX» sprach von einem «unverständlichen Manöver» des Schiffes, das nur durch eine technische Panne zu erklären sei. Der Kapitän wurde mit den Worten zitiert, anscheinend seien zwei Motoren ausgefallen und die Mannschaft habe die Kontrolle über das Schiff verloren.

Das Unglück ereignete sich, als auf dem Kontroll-Tower gerade Schichtwechsel war, so dass besonders viele Lotsen im Gebäude waren. Nach Angaben der Rettungskräfte war zunächst unklar, ob einige der Vermissten in einem Fahrstuhl in dem beschädigten Turm festsaßen. Der Eigner des Schiffes, Stefano Messina, eilte noch in der Nacht zum Hafen. Vor Journalisten zeigte er sich entsetzt: «Wie sind alle total schockiert. Noch nie ist so etwas passiert, wir sind verzweifelt.» Laut der italienischen Nachrichtenagentur AGI wurde das Schiff beschlagnahmt, der Kapitän wurde vernommen.