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Ära Schaaf endet nach 14 Jahren

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Der dienstälteste Trainer der Fußball-Bundesliga geht. Wenige Tage nach seinem 14-jährigen Dienstjubiläum hört Thomas Schaaf als Trainer beim SV Werder Bremen auf.

Das bis vor kurzem Undenkbare ist passiert: Werder Bremen trennt sich von Trainer Thomas Schaaf. In Bremen endet damit nach 14 Jahren eine ganz besondere Ära – und die Fußball-Bundesliga verliert endgültig das von vielen gelobte Modell von Konstanz und Beständigkeit. Nach dem Abgang von Manager Klaus Allofs zum VfL Wolfsburg muss der Fußball-Bundesligist nun ganz von vorne anfangen.

Nur wenige Tage nach seinem 14-jährigen Dienstjubiläum muss der dienstälteste Trainer der Bundesliga gehen – allerdings nicht freiwillig. Die Trennung ist nach Angaben des Vereins «einvernehmlich» erfolgt und sei das Ergebnis eines Gesprächs am Dienstag. Doch das ist mehr die übliche Umschreibung eines Rauswurfs. Schaaf hatte zuletzt immer wieder betont, dass er weitermachen wolle und nicht an einen Rücktritt denke.

Ex-Trainer wünscht Werder viel Erfolg

«Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen», wird der Fußball-Lehrer nun in einer Mitteilung des Vereins zitiert. «Ich möchte mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, bedanken. Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft.» Bereits am Mittwochmorgen hat er sich von den Spielern und seinen Trainerkollegen verabschiedet.

Dass der Abgang des Coaches nicht freiwillig war, lässt sich auch daran erkennen, das Schaaf nach dem klärenden Gespräch am Dienstag beim letzten Saisonspiel am Sonntag in Nürnberg nicht mehr auf der Bank sitzen wollte. Die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach übernehmen bis zum Saisonende Schaafs Job. Was danach kommt, ist noch offen.

Allofs-Nachfolger sucht neuen Trainer

«Wir haben wie angekündigt in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen», begründete Manager Thomas Eichin den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Schritt. «Nach dem Kraftakt zum Klassenerhalt sind wir aber der gemeinsamen Überzeugung, dass eine einvernehmliche Trennung für den geplanten Neustart das Beste ist.» Der Allofs-Nachfolger Eichin ist nun der wichtigste Mann und muss einen Nachfolger suchen.

Der neue Coach wird es schwer haben. Schließlich hat Schaaf mit Werder in 14 Jahren einmal die Meisterschaft und dreimal den Pokal gewonnen. Sechsmal spielte der Club in seiner Dienstzeit in der Champions League. Insgesamt, so errechnete der Club, betreute Schaaf die Werder-Profis wettbewerbsübergreifend 644 Mal.

Seit drei Jahren enttäuschend

Zuletzt verpasste der Club allerdings dreimal einen internationalen Wettbewerb und spielte in dieser Saison bis zum vorletzten Spieltag gegen den Abstieg. Die Kritik an Schaaf wurde lauter, wenngleich die Mehrheit der Fans immer noch hinter dem Coach stand.

Schaaf und Werder – das war lange Jahre fast ein Synonym. Der ehemalige Profi ist seit 1972 Mitglied des Clubs, spielte in allen Nachwuchsteams und schaffte es bis in die Bundesliga-Mannschaft. Anschließend arbeitete Schaaf als Trainer in der Jugend und bei der 2. Mannschaft, ehe er im Mai vor 14 Jahren als Nachfolger von Felix Magath die Profis übernahm und sie sofort zum Sieg im Pokalwettbewerb führte.