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Ob Jeunesse oder D03, der Pott bleibt im Süden

Ob Jeunesse oder D03, der Pott bleibt im Süden

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Im Pokalfinale stehen sich am Freitagabend (17.05.13) ab 19.30 Uhr im Stade Josy Barthel Déifferdeng 03 und Jeunesse Esch gegenüber.

Ein Südderby, das auf dem Papier eine spannende und intensive Partie verspricht. Beide Teams pflegen in der Regel einen attraktiven Angriffsfußball, der eigentlich auch am Freitag (17.05.13) Spektakel gewährleisten sollte. Ganz nebenbei geht es vor allem für Déifferdeng 03 um die direkte Qualifikation für die Europa League.

Seit Sonntag sind die Karten neu gemischt. Jeunesse musste sich nach der 0:3-Schlappe in Canach aus dem Titelrennen verabschieden, hat aber zumindest die Teilnahme an der Europa League in der Tasche.

Pokalsieg absolute Pflicht

Auch D03 geriet gegen den RMHB auf die Verliererstraße und belegt nurmehr Rang fünf. Der Pokalsieg ist infolgedessen fast absolute Pflicht, um das Ticket zur europäischen Bühne sicher zu lösen. D03 feierte 2010 und 2011 zwei Pokalsiege in Folge und erreichte letztes Jahr das Halbfinale. Der endgültige Abschied vom „Thillebierg“ wurde den Differdingern vor Jahresfrist ausgerechnet vom heutigen Gegner – 1:2 n.V. – im wahrsten Sinne des Wortes vermasselt.

Das Pokal-Palmarès der Jeunesse wurde seit der Spielzeit 1999/00 nicht weiter ausgebaut. 2005/06 und auch vorige Saison zogen die „Bianconeri“ zwar jeweils ins Pokalfinale ein, zogen aber beide Male gegen den F91 den Kürzeren. Nach endlos langen dreizehn Jahren soll der Pott endlich wieder Kurs Richtung Escher „Grenz“ nehmen.

Offener Schlagabtausch

Seit der Fusion der Differdinger Vereine gab es im Duell D03 – Jeunesse noch keine einzige Nullnummer und insofern dürfen sich die Schaulustigen auf einen völlig offenen Schlagabtausch freuen. Im laufenden Pokalwettbewerb kassierte Differdingen noch nicht das geringste Gegentor, tat sich sowohl gegen Bissen als auch gegen den CS Grevenmacher jedoch besonders schwer. Und in der Meisterschaft zeigte sich die Truppe von Michel Leflochmoan sehr launisch. Einem Sieg folgte in den letzten Wochen nämlich prompt eine Niederlage und die durchaus günstige Chance, ins Titelrennen einzugreifen, platzte in diesem Zeitraum wie eine Seifenblase.

In den Topspielen – Fola 1:0, Jeunesse 4:2 und F91 2:1 – strich D03 jeweils die „big points“ ein, doch gegen vermeintlich schwächere Gegner war man einfach nicht auf der Höhe. Dennoch überwiegt der Optimismus im D03-Lager. „Jamais deux sans trois“, bemerkte Co-Trainer Emilio Lobo. „Wir haben das Endspiel erreicht und möchten wie 2010 und 2011 den Platz erneut als Sieger verlassen. Damit wäre die Saison mit der Teilnahme an der Europa League gerettet.“

Turbulente Saison

Auf dem Weg ins Endspiel schaltete Jeunesse immerhin Fola und den F91 aus. Doch die Escher durchlebten eine höchst turbulente Saison, vor allem durch den überaus lästigen Trainerrummel. Seit wenigen Wochen sitzt Dan Theis am Regiepult. Bis vor Wochenfrist tanzte die Jeunesse noch auf zwei Hochzeiten und durfte berechtigterweise sogar vom Double träumen. Im Fall einer Niederlage steht der Rekordmeister allerdings mit leeren Händen da.

Mit dem heutigen Gegner verbindet Dan Theis übrigens eine ganze Menge, denn mit D03 feierte er die größten Erfolge seiner Trainerkarriere. 2005/06 führte er die Differdinger zurück in die höchste Spielklasse und wurde 2010 mit D03 Pokalsieger.

Angespanntes Verhältnis

Das „Wegschnappen“ einiger Differdinger Spieler Richtung Escher „Grenz“ hat das Verhältnis zwischen D03 und Theis allerdings etwas vergiftet. „Die Chancen stehen 50 zu 50. Nach dem Kräfteverschleiß der letzten Wochen wurden die Akkus wieder aufgeladen und wir fahren ins Stade Josy Barthel, um den Pott zu holen“, so der Jeunesse-Coach.

Das Palmarès seines Gegenübers Michel Leflochmoan ist schlicht überragend. Der 61-jährige „Meistermacher“ blickt immerhin auf sechs gewonnene Meisterschaften (1x Jeunesse, 5x F91) und drei Pokalsiege mit dem F91 zurück. Und nichts wäre MLF lieber, als seine beeindruckende Erfolgsbilanz – zum zehnjährigen Jubiläum von Déifferdeng 03 – mit einem weiteren Titel aufzustocken.