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Gas geben und einfach nur Spaß haben

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„Ich träume heimlich vom Finale“ – diese Aussage machte HBE-Abwehrchef Romain Labonté vor rund einem Monat vor dem ersten Halbfinalmatch gegen die Rumänen von Suceava.

Nun, sein Traum ist wahr geworden, denn am Samstag (18.05.13) bestreitet der HB Esch um 20.15 Uhr das erste Finalspiel in der Arena der Coque. Gegner des frisch gebackenen Luxemburger Landesmeisters ist derSKA Minsk aus Weißrussland.

Tickets und P&R

Trotz Vorverkauf gibt es noch freie Plätze für das Finale am Samstag (18.05.13). Bislang wurden rund 2.500 Tickets verkauft, es passen aber bis zu 4.500 Zuschauer in die Arena der Coque. Erinnern wir nochmal an die Preise: 0-6 Jahre gratis, 7-16 Jahre 10 Euro, Erwachsene 20 Euro.

Rund um das Finale wurde ein Navette-Dienst organisiert. Diese Busse fahren von 18.15 bis 20.30 und von 21.30 bis 23.30 (alle 10′). Der Parcours der Navette: P&R A/B LuxExpo: Arrêt Parking Foire, P&R D Ecole Européenne: Arrêt Konrad Adenauer, Coque: Parking Coque 1.

Der Armeeklub aus der ehemaligen Sowjetrepublik hat auf der europäischen Bühne bereits einige herausragende Resultate aufzuweisen. 1987, 1989 und 1990 gewann SKA Minsk dreimal den Europapokal der Landesmeister und 1983 und 1988 außerdem zweimal den Wettbewerb der Pokalsieger.

In den 80ern zählte SKA zu den besten Handballmannschaften aus Europa, allerdings sind diese Zeiten vorbei. In den vergangenen Jahren spielte der Armeeklub aus der weißrussischen Hauptstadt sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene nur die zweite Geige.

SKA war in den europäischen Wettbewerben zwar regelmäßig im Einsatz, allerdings mit eher bescheidenem Erfolg, und in der nationalen Meisterschaft musste man in den letzten Jahren stets den Teams von Dinamo Minsk und Meshkov Brest den Vortritt überlassen. Zuletzt wurde SKA im Jahr 2002 Landesmeister.

Auf dem Weg in die internationale Spitze

Scheinbar ist diese Formation aber eine Nummer zu groß für den HB Esch. In der laufenden Meisterschaft bekleidet SKA zurzeit nämlich den zweiten Tabellenplatz hinter dem Stadtrivalen Dinamo Minsk (beide Teams treffen übrigens am 22. Mai aufeinander), und auch die Ergebnisse im diesjährigen Challenge Cup zeigen, dass der Armeeklub wieder auf dem Weg in die internationale Spitze ist.

Hat der HB Esch also eine reelle Siegchance gegen diese Truppe oder nicht? Das ist die große Frage vor dem heutigen ersten Endspiel.

Die Meinungen hierüber gehen sicherlich weit auseinander, die einen trauen der Klöckner-Truppe eine weitere Heldentat zu, die anderen sind sich bewusst, dass es diesmal nichts zu holen gibt. „Minsk spielt einen ähnlich schnellen Handball wie Suceava, ist aber noch solider als die Rumänen. Unser Hauptziel ist es, so viele Leute wie möglich in die Coque zu locken. Mit der Unterstützung des Publikums soll unser Team nach vorne getrieben werden, und wer weiß, ob wir Minsk in der laufenden EP-Kampagne dann erstmals in die Knie zwingen können“, meinte Vereinspräsident Marc Fancelli.

Was die Teamkameraden von Christian Bock seit dem 24. November in der laufenden EP-Kampagne nämlich schon alles geleistet haben, ist einfach bemerkenswert. Es ist die mit Abstand größte Erfolgsstory, die eine luxemburgische Vereinsmannschaft in einer kollektiven Sportart je geschrieben hat, auch wenn der Challenge Cup in der Hierarchie der Pokalwettbewerbe hinter der Champions League und dem EHF-Pokal nur Rang drei belegt.

Die Erfolgsgeschichte

Die Escher Erfolgsgeschichte begann mit einer erwarteten Qualifikation gegen die Kosovaren von Pristina, danach warf man die Serben von Spartak Vojput dank eines überzeugenden und hohen Heimsiegs aus dem Wettbewerb. Es folgte das Kräftemessen mit den Belgiern von Hasselt, und in diesen beiden spannenden und intensiven Begegnungen behielten die Schwarz-Weißen jeweils knapp die Oberhand.

Im Halbfinale legte man im rumänischen Suceava mit einer knappen 21:23-Auswärtsniederlage den Grundstein für den Finaleinzug, denn das Rückspiel in der total ausverkauften Lallinger Sporthalle war ein regelrechter Thriller. Die Schlussphase war jedenfalls nichts für schwache Nerven, praktisch mit dem Schlusspfiff setzte Wouter Sas den alles entscheidenden Treffer zum 27:24-Erfolg. Danach brachen in Lallingen alle Dämme, das Unglaubliche war passiert, und Esch stand tatsächlich im Endspiel eines europäischen Wettbewerbs.

Zwischen all diesen Etappen mussten die Spieler auch noch in der Meisterschaft, im Pokal und in der Beneluxliga antreten und wurden am vergangenen Dienstag so ganz nebenbei neuer Luxemburger Landesmeister.

Man kann also schon vor den beiden Endspielen nur den Hut vor dem HB Esch ziehen, egal wie die zwei Matches gegen Minsk ausgehen werden. Die Spieler, der Trainer, die Vereinsdirigenten, der Staff und auch die zahlreichen treuen Anhänger verdienen ein Riesenlob für das, was der HB Esch in den letzten Monaten für den Luxemburger Handballsport geleistet hat. Und wer weiß, was uns noch alles beim Handballfest am Abend in der Arena der Coque erwartet?