Schüsse in Cannes

«Was ist passiert?», fragt Michel Denisot, Moderator der Sendung «Grand Journal» in die Runde. Auf den Bildschirmen sieht er die Panik, die am Freitagabend kurz nach 20 Uhr unter den Zuschauern ausbricht. «Die Leute sagen, es habe ein Gedränge gegeben. Man sei gezwungen geworden, anzuhalten»

Die beiden Gäste Christoph Waltz und Daniel Auteuil, aber auch der Moderator werden daraufhin evakuiert. Zahlreiche Zuschauer flüchten aus dem Studio.

Zwei Schüsse abgefeuert

«Was ist passiert?», fragt Denisot erneut. «Die Leute flüchten zum Ausgang. Jemand soll mit einer Pistole geschossen haben», antwortet ihm seine Kollegin daraufhin. Ein 42-jähriger Mann näherte sich gemäss Behördenangaben der TV-Bühne und gab zwei Schüsse ab. Neben der Schreckschusspistole sei er mit einem Messer bewaffnet gewesen. Verletzt wurde niemand. Bei dem Festgenommenen handle es sich um einen psychisch instabilen 42-Jährigen.

Laut eines Journalisten des «Le Parisien» soll der Mann gar dreimal mit der Schreckschusspistole in die Luft geschossen haben. Die Anwesenden seien daraufhin in Panik geraten. Sie hätten geschrien, dass der Übeltäter zudem eine Bombe auf sich tragen solle. Dies auch, da die Sicherheitskräfte, die ihn niedergerungen hatten, «Granate!» gerufen hätten, wie ein AFP-Fotograf gehört haben will.

Im Namen «meines Gottes» gehandelt

Als der Moderator Denisot um 20.40 Uhr wieder auf Sendung geht, äussert er sich zum Vorfall. Gemäss offiziellen Angaben der Polizei von Cannes habe ein Mann zweimal in die Luft geschossen. Daraufhin soll er einer Frau, die neben ihm stand, gesagt haben: «Wenn ich du wäre, würde ich jetzt nicht mehr länger hier herumstehen.»

Der 42-Jährige ist laut Angaben der lokalen Polizei psychisch labil. Während des Verhörs soll er geschrien haben: «Ich habe dies im Namen Gottes getan!» Beim Vorfall wurde niemand verletzt. Nach wenigen Minuten Unterbrechung sendete Canal+ wieder vom Filmfestival in Cannes.