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«Das Leben ist wie ein Tennismatch»

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Wenn man über den Verein Tennis Spora spricht, fällt auch oft der Name der Fondation Félicien Hanrion. Wie funktioniert die Stiftung, was bedeutet sie für den Klub, fürs Luxemburger Tennis und den Sport im Allgemeinen?

Das Tageblatt hat den Start der Interklub-Meisterschaft am Samstag genutzt, um sich mit dem Verwaltungsratspräsidenten der Stiftung, Charles Krombach, zu unterhalten.

Der Name Charles Krombach ist in Luxemburg nicht unbekannt. Lange Jahre führte er die Firma Heintz van Landewyck und war Präsident der Industriellen-Vereinigung Fedil.

Charles Krombachs große Leidenschaft ist aber der Sport. Lange Jahre spielte er Fußball bei den Young Boys und Tennis in Diekirch. Das Sport-Gen war ihm in die Wiege gelegt worden: Sein Vater Jean nahm als Leichtathlet (über 400 m) an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teil.

Auch seine Gattin Rita ist eine engagierte Sportsfrau: Die ehemalige Meisterin im Schwimmen, Tennis, Marathon und Triathlon ist noch heute sportlich sehr aktiv, auch als Funktionärin im COSL. Eines der vier Kinder, Christian, ist ein erfolgreicher Triathlet.

Charles Krombach selbst spielte bis 2006 noch aktiv Tennis und fährt jetzt viel Rad.

Krombach wechselte im Alter von 27 Jahren von Diekirch zu Tennis Spora. Er spielte bis zum Alter von 64 Jahren in der Interklub-Meisterschaft und war von 1983 bis ’89 Präsident des Klubs. Außerdem war er der Ideengeber der Stiftung (siehe Artikel unten) und ist heute Verwaltungsratspräsident

Tageblatt: Sie haben selbst früher in der Interklub-Meisterschaft gespielt. Können Sie diese Zeit mit der aktuellen vergleichen?

Charles Krombach: «Früher waren die Klubs stabiler als heute. Das war eine spannende Zeit, wo nur Ausländer im Interklub aufgetreten sind, die auch in Luxemburg gewohnt haben. Nicht zu vergleichen mit den Spielern, die heutzutage für eine Begegnung eingeflogen werden. Das ist natürlich billiger, als einen Spieler von Kindesbeinen an auszubilden. Mit einer Investition von 20.000 Euro kannst du Meister werden. Das ist aber dann keine Leistung, sondern zerstört einen Klub. Das merken sie jetzt auch beim F91, der die altgedienten Profis einkauft, und kein Mensch kommt mehr zu den Spielen. Ich will Tennis Spora unterstützen, aber nachhaltig. Wir nehmen niemanden als Geisel, nur weil wir Geld haben. Spora muss in diesem Jahr nicht Meister werden. Wenn doch, dann am liebsten mit so wenig wie möglich eingekauftem Blut.»

Hat denn der Interklub-Titel überhaupt noch eine Bedeutung?

„Ja, aber nicht mehr die gleiche wie früher.“

«Gesündigt»

Spora hat seit einigen Jahren auch viele sogenannte ausländische Spieler im Kader stehen.

«Ja, der Verein hat diesbezüglich viel gesündigt. Die Stiftung hätte gerne, dass das Einsetzen von ausländischen Spielern im Interklub aufhört. Das Bosman-Urteil hat vieles zerstört und den Kommerz im Sport angetrieben. Die Seele eines Klubs wurde geschädigt.»

Das ganze Interview mit Charles Krombach lesen Sie in der Tageblatt-Freitagausgabe (24. Mai 2013) sowie als ePaper.