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Esch kämpft – aber verliert

Esch kämpft – aber verliert

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Es wurde nichts mit dem ersten europäischen Titel für eine luxemburgische Handball-Mannschaft. Der HB Esch verliert auch das Rückspiel in Minsk mit 24 zu 32. Daheim hatte man das Hinspiel mit 26 zu 31 verloren.

In der letzten und alles entscheidenden Partie des Challenge Cup musste sich der HB Esch am Samstag vor über 5.000 Zuschauern in der schmucken und flotten Minsk-Arena gegen den Armeeklub aus der weissrussischen Hauptstadt erwartungsgemäss geschlagen geben.

Die Chancen des Luxemburger Meisters auf den Gesamtsieg in dem europäischen Wettbewerb waren nach der 26:31- Heimniederlage vor einer Woche in der Coque ohnehin nur noch minimal, die Escher zogen sich gegen den SKA Minsk trotz der langen und kräftezehrenden EP-Kampagne beim 24:32 (11:16) aber mehr als achtbar aus der Affaire. Vor eigenem Publikum war Minsk jedoch eine Nummer zu gross für den HB Esch.

Strikte Manndeckung

HBE-Trainer Werner Klöckner versuchte es zu Beginn der Partie mit einer strikten Manndeckung auf Spielmacher und Torjäger Pukhouski, und diese taktische Massnahme erwies sich zunächst als recht vielversprechend. Obschon Pukhouski in den ersten Minuten drei Treffer erzielte, waren die Gäste vom Anpfiff weg gut im Match und nach 10‘ stand es durch Tore von Muller, Bock (2), Pulli (2) und einigen gelungenen Paraden von Keeper Zuzo weiterhin 5:5 unentschieden. Esch hielt auch in den folgenden Minuten trotz einigen überhasteten Würfen mehr als tapfer dagegen, eine Führung sollte den Schwarzweissen aber nie gelingen.

Im Gegenteil, Minsk setzte sich gegen Ende des ersten Abschnitts ab, Esch fand gegen die flache und agressive 6:0 Abwehr nur noch ganz selten ein geeignetes Mittel um zum Erfolg zu kommen. Beim Stande von 16:11 zu Gunsten der Hausherren wurden die Seiten gewechselt.

Besserer Start für die Weissrussen

Gleich nach dem Seitenwechsel waren es abermals die Weissrussen die, genau wie im Hinspiel, den besseren Start erwischten und nach 36‘ betrug der Vorsprung der Lokalmannschaft sieben Tore. Die Gäste aus der Minettemetropole liessen die Köpfe trotz dem klaren Rückstand aber nicht hängen, kämpften verbissen um jeden Meter und konnten das Match wieder ausgeglichener gestalten. Die Intensität und die Spannung in der Partie waren wegen der klaren Führung der Gastgeber aber längst raus. Der Gesamtsieg war SKA Minsk nicht mehr zu nehmen, für Esch ging es in den Schlussminuten eigentlich nur noch darum den Schaden und die unvermeidbare Niederlage in Grenzen zu halten. Das Vorhaben gelang und obwohl einige Luxemburger Akteure platt waren, fiel das Schlussergebnis mehr als ehrenvoll aus.

SKA Minsk war zweifelsohne die stärkste Formation im diesjährigen Challenge Cup und durfte den Pokal verdienterweise in Empfang nehmen. Esch seinerseits ist zwar nur zweiter Sieger, der Stellenwert des Luxemburger Handballsports hat durch die tolle Kampagne des frischgebackenen Luxemburger Landesmeisters aber enorm an Kredit hinzu gewonnen.

Trainerstimmen

Spartak Mironovitch (SKA Minsk): „Unser Klub hat über 20 Jahre auf solch einen Triumph warten müssen. Der Gewinn des Challenge Cup ist zwar nicht mit den Erfolgen in der Champions League zu vergleichen, um diesen Pott zu gewinnen mussten wir aber hart arbeiten. Weil mein Team ausschliesslich aus jungen Weissrussischen Spielern besteht, ist dieser Sieg sehr hoch einzuschätzen. Zwar werden einige Leistungsträger aus finanziellen Gründen den Verein verlassen, das wird jedoch einigen jungen Akteuren die Gelegenheit geben sich in den Vordergrund zu spielen. Was die Spielstärke von Esch betrifft, so würde ich ihnen einen Platz unter den vier besten Teams in Weissrussland zutrauen.“

Werner Klöckner (HB Esch): „Gratulation an Minsk und an seinen Trainer, sie sind eine verdienter Sieger dieses Wettbewerbs und verfügen über ein tolles Team. Ich möchte an dieser Stelle aber auch meiner Mannschaft ein grosses Lob aussprechen. Obwohl alle nur Amateure sind, haben sie eine tolle EP-Kampagne hingelegt. Was das heutige Spiel betrifft, so hat erneut die bessere Physis den Ausschlag gegeben. Wir haben zwar alles versucht, einige meiner Jungs konnten aber nicht mehr ihr volles Leistungsvermögen abrufen, vielleicht hat auch der allerletzte Biss und Siegeswille gefehlt.“

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