Die Tat ereignete sich am 29. September des Jahres 2011. In den frühen Morgenstunden soll der Angeklagte einem Mann vor dem Hauptbahnhof in Luxemburg das Mobiltelefon geklaut haben. Anschließend soll er auf dem CFL-Parkplatz in der rue de l’Alsace im Bahnhofsviertel einen Transsexuellen umgebracht und nach dem Eintritt des Todes vergewaltigt haben.
Laut Anklageschrift wird dem Angeklagten vorgeworfen, er habe das damals 51-jährige Opfer umgebracht, um es auszurauben. Die Polizei startete nach der Tat einen Zeugenaufruf und schnell konnte der jetzige Angeklagte verhaftet werden. Der Mann gibt die Tat mit Ausnahme der Vergewaltigung zu und sitzt seither in Untersuchungshaft.
Streit um Geld
Während der Verhandlung waren zahlreiche Besucher anwesend, die ein T-Shirt mit der Aufschrift „Justice“ trugen und ein Foto des Opfers dabei hatten. Damit wollten sie auf die Ungerechtigkeit des Mordes aufmerksam machen und ihr Mitgefühl für ihren Bekannten ausdrücken. Das Opfer war ein Transsexueller, der als Prostituierter arbeitete.
Anschließend trat der Gerichtsmediziner vor den Präsidenten der Kriminalkammer, Prosper Klein. Der Mediziner erklärte, dass es zu einem Streit zwischen dem Beschuldigten und dem Opfer gekommen sein musste. Angeblich haben sich die beiden wegen der Bezahlung des sexuellen Aktes gestritten.
Würge- und Erstickungsspuren
Beim Opfer wurden massive Würge- und Erstickungsspuren gefunden und der Gutachter geht davon aus, dass dem Opfer auf grausame Art und Weise mit den Füßen der Hals zerdrückt wurde, bis es erstickte. Zudem habe der Angeklagte, ebenfalls mit den Füßen, dem Opfer mehrere Rippen gebrochen und den Brustkorb heftig zerdrückt.
Anschließend trat der Ermittler der vor die Richter. Er gab an, dass der Angeklagte anhand der Überwachungskameras der CFL überführt werden konnte. Der Beschuldigte habe anlässlich der Polizeivernehmung nach einiger Zeit zugegeben, den transsexuellen Mann umgebracht zu haben. Zu einer Vergewaltigung sei es aber nicht gekommen, habe der Angeklagte angegeben.
Anschließend trat der Angeklagte selbst vor die Richter. Er schilderte im Detail, was sich an dem Abend abgespielt hatte. Er gestand, dass er vor dem Bahnhof einen Mann umgerannt hatte, um dessen Mobiltelefon zu klauen. Danach gab der Angeklagte zu, das Opfer umgebracht zu haben.
Allerdings will der 28-Jährige nichts von der Vergewaltigung wissen. „Ich wollte diese Person nicht umbringen und ich würde alles tun, um dies rückgängig zu machen“, so der Angeklagte.
Am Freitag wird der Prozess mit dem Plädoyer des Rechtsanwaltes und dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft abgeschlossen.
(Philippe Hammelmann / Tageblatt.lu)
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