Der Luxemburger Radprofi Frank Schleck ist von seinem Team RadioShack am Donnerstag entlassen worden. Das berichtet L’essentiel. Wegen Dopingverdachts während der Tour de France 2012 war Frank Schleck am 30. Januar 2013 zu einer Sperre von zwölf Monaten verurteilt worden.
Schleck äußerte sich am Abend beim TV-Sender RTL Luxemburg. «Ich bin überrascht von der Entscheidung. Ich habe immer meine Arbeit gemacht und mich in der ganzen Zeit nicht nach anderen Teams umgeschaut», sagte Fränk Schleck. Sein Bruder Andy, der bei der laufenden Tour im RadioShack-Leopard-Team einen Top-Ten-Platz anvisiert, erklärte: «Ich bin hier um die Tour zu fahren. Aber wir Schlecks sind Kämpfer und wir werden weiter kämpfen.»
Frank Schleck war während der Tour de France 2012 positiv bei der Substanz Xipamid getestet worden. Die Substanz, ein Diuretikum, kann dazu benutzt werden, um illegale Mittel zu verschleiern.
„faute grave“
Als das Tageblatt am 5. Juni meldete, dass Flavio Becca, Team-Eigner des Luxemburger Radrennstalls RadioShack-Leopard, seine World-Tour-Lizenz an Trek verkaufen würde, gingen wir ebenfalls davon aus, dass Frank Schleck in nächster Zeit wohl wegen „faute grave“ entlassen werden könne. Dies scheint sich nun zu bewahrheiten, wie lessentiel am Donnerstag vermeldete.
Dass die Neuigkeit stimmt, daran dürfte kaum Zweifel bestehen. Groß war nämlich die Verwunderung bei den „suiveurs“ der 100. Tour de France, dass am Donnerstag im Ziel der 6. Etappe in Montpellier weder Andy Schleck noch der sportliche Leiter Kim Andersen, väterlicher Freund der Schlecks, den Team-Bus verließen, um das traditionelle kurze Statement nach der Etappe gegenüber der Presse abzugeben. Die Erklärung für dieses Verhalten folgte wenige Minuten später …
Schlechter Zeitpunkt
Der scheidende Team-Besitzer Flavio Becca, der sich seit dem Urteilsspruch gegen Frank Schleck im Januar nie konkret zur Sperre von einem Jahr äußerte, hat demnach nun zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, um es mal vorsichtig auszudrücken, den 33-Jährigen gefeuert.
Wie es nun angesichts des bevorstehenden neuen Teams Trek zur Saison 2014 und seiner nun denkbar schlechten Verhandlungsposition mit der Karriere von Frank Schleck weiter geht, steht mehr als in den Sternen.
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