Die Mitglieder der Parteiführung seien neu bestimmt worden, hieß es am Montag auf der Website der Partei. Unter den abgesetzten Parteichefs war auch Vizepräsident Faruk al-Schareh, der Kritik an der Politik Assads geäußert hatte.
Al-Schareh hatte Mitte Dezember öffentlich geäußert, dass er Verhandlungen mit den syrsichen Rebellen für sinnvoll halte und damit im Widerspruch zu Assad stehe. Seiner Ansicht nach könne keine der Bürgerkriegsparteien den Konflikt militärisch gewinnen. Al-Schareh war 22 Jahre lang syrischer Außenminister und wurde von der Arabischen Liga und den Vereinten Nationen auch als möglicher Nachfolger Assads im Falle einer Verhandlungslösung gehandelt.
Krieg um Homs
Die syrische Armee hat ihre schon seit zehn Tagen anhaltende Offensive zur Vertreibung der Rebellen aus Homs am Montag fortgesetzt. Die Soldaten beschossen die rund 140 Kilometer nördlich von Damaskus liegende Stadt mit Kampfflugzeugen, Panzern und Geschützen. Im Internet veröffentlichte Videos, die aus Homs stammen sollen, zeigten Rauch über Ruinen. Im Hintergrund waren anhaltende Schüsse und Explosionen zu hören.
Die Rebellen kontrollieren einen großen Teil des Nordens Syriens. Die Armee ist seit der Rückeroberung von Kussair an der Grenze zum Libanon aber auf dem Vormarsch und hat mit Hilfe des Irans und der libanesischen Hisbollah die Aufständischen schon aus mehreren Orten vertrieben. Der neue Präsident der Exil-Opposition Nationale Koalition, Ahmad Dscharba, räumte in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters ein, dass die Position der Rebellen in Homs schwach sei und sprach sich für eine Feuerpause in dem am Dienstag beginnenden Fastenmonat Ramadan aus.
Dscharba warnte vor einer Tragödie für die Menschen in Homs. Es gibt allerdings keine Anzeichen, dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad daran interessiert ist, auf eine Feuerpause einzugehen. Die syrische Opposition hofft darauf, dass ihre Kämpfer schon bald mit modernsten Waffen aus Saudi-Arabien ausgerüstet werden. Dies werde die militärische Lage für die Aufständischen ändern, sagte Dscharba, der am Sonntag in Istanbul zum Chef des Oppositionsbündnisses gewählt worden war.
Eine Teilnahme an der von den USA und Russland geplanten Friedenskonferenz lehnte er ab, solange sich die Aufständischen nicht in einer militärisch starken Position befänden. Die Lieferung der Waffen könnte auch den Einfluss der im Exil wirkenden Nationalen Koalition bei den Rebellen im Land stärken. Die Bundesregierung appellierte an Dscharba und seine Führung, die Geschlossenheit der Assad-Gegner weiter zu stärken und die Koalition auf eine möglichst breite Basis zu stellen.
Zu Demaart
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