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Nachbeben droht

Nachbeben droht

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Am Mittwoch (24.07.13) veröffentlicht die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats ihren Untersuchungsbericht. Im Mittelpunkt, aber nicht ausschließlich, stehen der Radsport und die Skandal-Tour 1998.

Sollten Namen veröffentlicht werden, könnte das Aufsehen groß sein. Verschiedene Quellen sprechen von 57 Fahrern, die auf der Liste stehen sollen. Es dürfte spannend sein, ob die Ermittler tatsächlich Ross und Reiter nennen. Die Vereinigung der Radprofis CPA sprach sich bereits gegen die Veröffentlichung der Namen aus, und die Eltern des 2004 gestorbenen Marco Pantani protestierten vorsorglich beim Radsport-Weltverband UCI. Der kleine italienische Kletterkönig, später als Dopingsünder überführt, hatte die Skandal-Tour 1998 vor Jan Ullrich gewonnen.

Der Festina-Skandal, bei dem Teambetreuer Willy Voet mit rund 400 Ampullen EPO und anderen Dopingpräparaten aufgeflogen war, hatte Polizeiverhöre und Razzien ausgelöst. Viele Teams traten die Flucht an. Nur 14 von 21 Mannschaften erreichten noch Paris.

Tests auf EPO hatte es zu dieser Zeit noch nicht gegeben. So waren die Kontrollen von 1998 erst 2004 in Nachtests analysiert worden – mit dem wohl zu erwartenden Ergebnis. Seit dem 14. März dieses Jahres hatte die Anti-Doping-Kommission unter dem Vorsitzenden Jean-François Humbert insgesamt 84 Personen befragt. Dazu zählte auch der frühere französische Rad-Weltmeister Laurent Jalabert.

Didier Deschamps

Es wurden aber nicht nur Radprofis befragt, auch der heutige französische Fußball-Nationaltrainer Didier Deschamps wurde vor dem Gremium vorstellig. Der Kapitän der französischen Weltmeister-Mannschaft 1998 war von 1994 bis 1999 auch Spieler des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin. In dieser Zeit war bei Juve systematisch das Blutdopingmittel EPO zum Einsatz gekommen.

Sportrechtliche Konsequenzen dürfte der Bericht kaum haben. Zumal auch Analysen der B-Probe nicht mehr herangezogen werden können. So schloss UCI-Präsident Pat McQuaid eine erneute Umschreibung der Tour-Siegerlisten aus. „Die Analysen des französischen Labors im Jahr 2004 entsprechen nicht den technischen Standards für Anti-Doping-Tests und können daher nicht als Beweis im Rahmen von Antidoping-Untersuchungen angenommen werden. Sie würden nicht die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens ermöglichen. Außerdem sind die Prinzipien der Anonymität nicht respektiert worden“, so McQuaid in einem Schreiben.