Zum Saisonabschluss will der 26-Jährige aber noch mal voll angreifen.
Tageblatt: Wie fällt dein Fazit nach der Eneco-Tour aus?
Jempy Drucker: „Bis auf meinen 6. Platz auf der zweiten Etappe gibt es für mich nicht viel Positives zurückzubehalten. Ich hatte zum Teil Pech und am Ende bin ich auch noch krank geworden.“
„T“: Im Vorfeld hattest du gesagt, dass du dich in den Dienst von Danilo Napolitano stellen würdest. Hattest du auf der zweiten Etappe einen Freifahrtschein?
J.D.: „Ja, das war von Anfang an so abgesprochen, dass ich auf der zweiten Etappe fahren könnte. Zum einen, weil meine Form stimmt, aber auch weil mir das Streckenprofil entgegenkam. Es gab einige Anstiege zu bewältigen und zum Schluss ging es ebenfalls hoch zur Ziellinie. Ich glaube, ein 6. Platz auf dieser Etappe war ganz in Ordnung.“
„T“: Und am Ende machte dir die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung …
J.D.: „Ja am Sonntag hat mich eine schlimme Erkältung gepackt. Ich wollte die Rundfahrt unbedingt zu Ende fahren, aber es war nicht möglich. ‹Ech hu mer d’Longen um Velo erausgekatzt›, wie man so schön sagt.“
„T“: Wie geht die Saison jetzt für dich weiter?
J.D.: „Jetzt heißt es erst einmal wieder gesund werden. Ich war vorgesehen für den GP Stad Zottegem morgen (heute) und Druivenkoers Overijse am Mittwoch, doch davon haben wir jetzt abgesehen. Aber es kommen noch schöne Rennen, wie zum Beispiel die Brussels Cycling Classics, Paris-Tours usw. Ich will jedenfalls meine gute Form auch noch bei den kommenden Rennen unter Beweis stellen.“
„T“: Am Anfang der Saison hattest du Probleme mit dem Sattel. Seit du einen neuen hast, läuft es wieder richtig rund. Ist das nur auf den Sattel zurückzuführen?
J.D.: „Für einen Radfahrer gibt es zwei ganz wichtige Dinge, den Sattel und die Pedale. Wenn man mit einem dieser Teile nicht zurecht kommt, dann kann das große Auswirkungen haben. Bei mir war eben das Problem, dass ich nicht auf meinem Sattel sitzen konnte, ohne nach zwei bis drei Stunden Rückenschmerzen zu bekommen. So war es mir nicht möglich, meine Leistung abzurufen. Aber seit das Problem behoben wurde, läuft es ja wieder.“
„T“: Die Rennen am Saisonende liegen dir normalerweise recht gut. Verspürst du zu diesem Zeitpunkt keine Müdigkeit?
J.D.: „Das ist ja für alle Fahrer gleich. Im Peloton spricht man auch von der September-Krankheit. Man merkt, dass die Beine bei vielen schwerer sind. Dauert es am Anfang der Saison oft zwei Stunden, bis sich Ausreißer absetzen können, so formieren sich die Fluchtgruppen am Ende der Saison für gewöhnlich viel schneller. Zudem ist auch eine mentale Müdigkeit zu spüren. Ich habe aber noch einige Ambitionen, u.a. bei Paris-Tours, was voraussichtlich mein letztes Rennen sein wird. So muss ich bis zum Schluss konzentriert bleiben.“
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