Die Tat geht auf die Nacht zum 23. Juni des Jahres 2011 zurück. Zwischen 4.10 Uhr und 4.22 Uhr sollen die Angeklagten Cristoffer P., Faustino S., Antonio D. und Jason F. das damals minderjährige Opfer auf der Fußgängerbrücke zwischen Bonneweg und dem hauptstädtischen Bahnhof mit einem Messer im Bauchbereich lebensbedrohlich verletzt haben und zudem zahlreiche Verletzungen mit Füßen zugefügt haben.
Der Hauptangeklagte Cristoffer P. soll das Messer in den Bauch des heute 20-jährigen Opfers gerammt haben. Das Opfer musste anschließend notoperiert werden, ansonsten wäre es gestorben.
Jason F. soll dem Opfer mit einem teleskopischen Knüppel mehrere Schläge verpasst haben. Ende Juli 2011 soll Jason F. dem Opfer zudem gedroht haben, der Polizei nichts von dem Zwischenfall zu erzählen, andernfalls ihm Schlimmeres drohen würde. Faustino S. soll dem Opfer mehrere Schläge mit seiner metallenen Gürtelschnalle im Augenbereich verpasst haben, so dass die Schnalle verbogen war.
Auch Antonio D. soll dem Opfer mehrere Schläge verpasst haben. Des Weiteren wird allen Beschuldigten unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Paniksituation?
Zu Beginn der Sitzung gestanden drei von vier Angeklagten die Tat. Der vierte Beschuldigte erschien gestern nicht vor Gericht. Die mutmaßlichen Täter sollen das Opfer nicht gekannt haben. Vor der Schlägerei sei es zuerst zu mündlichen Auseinandersetzungen gekommen. Die Angeklagten gaben an, zum Tatzeitpunkt angetrunken gewesen zu sein und versuchten vor dem Präsidenten der Kriminalkammer die Tat zu rechtfertigen.
Der Hauptbeschuldigte Cristoffer P. gab bei der Polizei an, das Opfer sei auf ihn zugesprungen. Er habe das Messer nur in der Hand gehalten und somit sei dieses durch die Wucht des Zusammenstoßes in den Körper des Opfers eingedrungen. Zudem seien die Beschuldigten in Panik gewesen und hätten deswegen zugeschlagen.
Anschließend erklärte die Gerichtsmedizinerin, beim Opfer sei eine große Stichverletzung festgestellt worden. Diesbezüglich erklärte sie, dass das Opfer sich durch diese Verletzung in einer lebensbedrohlichen Situation befunden habe.
Der Polizeiermittler erklärte im Anschluss, alle Beteiligten, sowohl Opfer als auch die Beschuldigten, seien bereits vorbestraft. Der Polizist ging darauf ein, dass eine gewisse Gewaltbereitschaft bei den Beschuldigten geherrscht habe: „Schließlich waren sie an dem Abend mit Messer und Knüppel unterwegs“, so der Beamte.
Der Prozess wird am Mittwoch (18.09.13) fortgesetzt.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
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