In dieser umfangreichen Affäre, die nicht weniger als 21 Ordner füllt, sprach der Hauptermittler am Freitag zu Beginn der Sitzung über Strahlungen von Mobilfunkantennen und Handyortung. Dies weil der Angeklagte Charles C. in Deutschland kurz hinter der luxemburgischen Grenze wohnte.
Allerdings war Charles C. am Tatabend nicht auf einer Antenne an der Mosel eingeloggt sondern auf der Antenne vom „Waldhaff“. Der Ermittler erklärte, dass diese Antenne bis nach Hassel und bis hinter die deutsche Grenze strahlen würde. Danach ging der Ermittler auf die Vernehmungen ein, die bezüglich des Prozesses gemacht wurde.
Über 100 Zeugen
Über 100 Zeugen wurden von der Polizei gehört. Im Familienkreis wurden die Brüder, Nichten, Neffen des Opfers Camille K. vernommen. Alle Zeugen wussten, so der Ermittler, dass es immer wieder Streitereien zwischen dem Angeklagten Pascal K. und dem Opfer gab. Es soll sich auch des Öfteren um Streitigkeiten um die Erbschaft gedreht haben. Das Opfer hatte den Angeklagten Pascal K. adoptiert. „Das Opfer hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn, allerdings habe es im Nachbarkreis Gerüchte gegeben, dass das Opfer pädophil sei. Wir haben in allen Richtungen ermittelt, doch nichts deutete darauf hin, dass Camille K. ein Pädophiler war“, so der Ermittler.
Es sei sogar eine Nachbarin, die noch 15 Tage vor dem Tod von Camille K., diesem geholfen habe, seine Pflanzen vom Garten ins Haus zu stellen. „Allerdings da gibt es Wiedersprüche mit den Aussagen des Angeklagten Charles C.“, so der Ermittler. Dieser hat bei der Vernehmung angedeutet, dass er bereits im August bei Camille K. war, um sich über seine antike Büchersammlung zu erkundigen. Allerdings soll Charles C. ebenfalls gesagt haben, im August hätten die Pflanzen im Haus gestanden. Sie wurden allerdings erst Mitte Oktober für die Überwinterung umgestellt. „Dies sei sehr verdächtig“, so der Ermittler.
Aussagen aus Angst
Auch die Putzfrauen des Opfers haben bei der Polizei angegeben, dass es oft zum Streit zwischen Pascal K. und Camille K. kam. Pascal K. habe sogar seinem Adoptivvater gedroht.
Auch die Zweite Putzfrau erklärte den Ermittlern, das Opfer habe ihr erklärt dass Pascal K. ihm Morddrohungen gemacht hätte. Die Frau erläuterte, dass das Opfer Angst vor Pascal K. hatte. Er habe der Putzfrau sogar gesagt: „Il va finir par me tuer“.
(Philippe Hammelmann / Tageblatt.lu)
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können